Daimler Trucks North America nutzt die größte Lkw-Messe des Kontinents um mit seiner kürzlich eingeführten Marke "Detroit" einen Kontrapunkt in Sachen Lkw-Bau zu setzen.
Lkw-Käufer konfigurieren dort beim Kauf traditionell Achsen, Motor und Getriebe direkt von verschiedenen Zulieferern wie etwa Eaton-Fuller oder Cummins. Mit der Marke "Detroit" kann Daimler nun seinen Freightliner-Fahrzeugen den kompletten Antriebsstrang einbauen.
Konsequent pries Nutzfahrzeugvorstand Andreas Renschler am Morgen in einer Pressekonferenz daher die Vorteile für die Kunden, wenn sie alle Komponenten, wohl aufeinander abgestimmt, aus einer Hand bezögen. Mit diesem Schritt ist der Konzern der einzige des Kontinents, der dies anbietet. Stolz beschrieb er das neue Getriebe als "a hell of a gearbox". Das "höllisch gute Getriebe" dürfte allen Fahrern des neuen Actros bereits bestens bekannt sein, denn es ist exakt dasselbe Powershift, wie es im neuesten Mercedes verbaut wird.
70 Jahre Freightliner und ein Blick in die Zukunft
Bestens gelaunt, auch angesichts der positive Verkaufsentwicklung (50 Prozent plus gegenüber Vorjahr) und der Marktführerschaft in den NAFTA-Staaten verwies der Daimler-Boss auf den 70-jährigen Geburtstag der Marke Freightliner. Das Geburtstagsständchen verkniff sich Renschler allerdings. Schmunzelnd meinte er: "Maybe I would clear the room". Statt einer Gesangseinlage gab es dafür mit der Studie "Revolution" einen spannenden Blick in die Freightliner-Zukunft.
Die Studie setzt ihre klassische Hauber-Bauweise konsequent in Aerodynamik um. Am Freightliner-Stand ist sie zusammen mit einer "Bubble Nose"-Zugmaschine aus den Anfangsjahren zu sehen. Die aktuellen Modelle Cascadia, Coronado und Argosy präsentieren sich als Sondermodelle ebenfalls im schicken Jubiläumslook, obwohl sie bei Daimler eher im Flottenbereich gesehen werden.
Seit 1981 gehört die Marke zu Daimler. Die in Nordamerika sehr starke Fraktion der selbstfahrenden Unternehmer (Owner Operators) nimmt der Konzern nun verstärkt mit der Marke Western Star ins Visier. Mit Weißwandreifen und Effekt-Lackierungen im Stil der Sixties wollen die Marketingstrategen auf der Messe die Fans berühren.