Der Mercedes Sprinter Mobility 45 für den Behindertentransport glänzt mit seinem cleveren Konzept – und gut durchdachten Details.
Eigentlich könnten sich die Minibus-Kollegen von Mercedes bequem zurücklehnen und den Erfolg genießen. Das fein sortierte Programm aus vier Baureihen und 17 verschiedenen Modellen sucht weltweit seinesgleichen und bietet eigentlich alles, was das Kundenherz begehrt – sieht man von dem fehlenden 6-Tonnen-Fahrwerk einmal ab. Aber selbst für dieses Manko, das vor allem dem italienischen Hersteller Iveco eine weit offene Flanke bietet, hat die Dortmunder Busschmiede mit dem Stadtbus City 77 eine eigene Lösung parat. Für den Sprinter Mobility auf Kastenwagenbasis ist aber bei 5.300 Kilo inklusive Auflastung und verstärkten Stabilisatoren Schluss – was beim Leergewicht von 3.800 Kilo und dem Mehrgewicht des Hublifts im Heck von rund 220 kg gar nicht verkehrt ist (für maximal 18 Passagiere und Fahrer/Begleiter macht das dann rund 71 Kilo je Person).
Viele Platzvarianten für Rollstühle
Das reicht für den Transport von 18 Personen oder bis zu sechs Rollstühlen, mangels Norm gibt Mercedes hier aber offiziell lieber nur fünf Plätze an. Das ist ordentlich und könnte eigentlich für Fernbusunternehmen wie Flixbus, die noch wenige Busse nach der neuen Gesetzgebung mit zwei Rollstuhlplätzen ausgerüstet haben, die Ausweichfahrzeuge bieten, um das gesamte Netz barrierefrei zu machen. Auch neue Mobilitätsdienstleister wie door2door und Allygator dienen sich als neue Kunden geradezu an. Die Zukunft ist also durchaus rosig, gerade mit der Aussicht auf das neue Modell, das einer der Stars der nächsten Nutzfahrzeug-IAA im Jahre 2018 werden dürfte. Und bis Volkswagen seinen neuen Crafter beziehungsweise MAN TGE für den Kleinbuseinsatz samt ECE-R107-Eignung ertüchtigt hat, dürften locker zwei oder drei Jahre ins Land gehen – schließlich hat man in Wolfsburg derzeit andere Probleme.
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