Der neue Mercedes-Benz Sprinter muss sich in den kommenden Tagen bei den ersten offiziellen Testfahrten beweisen.
In dieser Woche feiert der neue große Transporter von Daimler seine Fahrpremiere in Amsterdam. Schon bei der statischen Präsentation im Februar hat sich der Sprinter gut geschlagen. Hier geht's zum ersten Test.
Das Außendesign des Sprinter fällt eher evolutionär aus. Die Formen werden etwas organischer, die Front bekommt mehr Biss und zugekniffene Augen. Im Innenraum ist schon deutlich mehr Revolution zu sehen. Als Erstes fällt neben den in der Ergonomie verbesserten Sitzen das nagelneue Multimediasystem MBUX (Mercedes-Benz User Experience) ins Auge. Auf Wunsch verfügt es über einen 10,25 Zoll großen Touchscreen mit HD-Auflösung. Alternativ kann der Fahrer das System über Touch-Elemente am Lenkrad oder eine verbesserte Sprachsteuerung bedienen.
Neue Assistenzsysteme verfügbar
Auch seitens der Assistenzsysteme hat Daimler aufgerüstet. Die Bandbreite reicht vom aktiven Abstandsregeltempomaten Distronic, erstmals im Sprinter zu haben, über einen aktiven Bremsassistenten und einen Aufmerksamkeitsassistenten bis zum Parkpaket mit optionaler 360-Grad-Sicht und vier Kameras sowie Drive Away Assist. Dieser soll beim Anfahren Kollisionen verhindern, indem er zum Beispiel erkennt, wenn der Fahrer Gas und Bremse verwechselt. Zusammen mit dem Totwinkel-Assistenten leitet das System eine Bremsung ein, wenn es hinter dem Transporter querende Autos oder Fußgänger bemerkt. Dazu kommen die geschwindigkeitsabhängige elektrische Servolenkung, Seitenwindassistent und ein Spurwächter.
Neben der Elektronik hat Daimler bei der technischen Basis Hand angelegt. Mit der neuen Generation ist der Sprinter zusätzlich zum Heck- und Allradantrieb mit angetriebenen Vorderrädern zu haben. Extra für den Frontantrieb hat Daimler eine Neun-Gang-Wandlerautomatik mit Schaltpaddles und verschiedenen Fahrprogrammen sowie ein manuelles Sechsganggetriebe entwickelt. Für die Varianten mit Heck- und Allradantrieb bietet Daimler drei verschiedene Radstände und bis zu 5,5 Tonnen Gesamtgewicht an. Die Kraftübertragung erfolgt wahlweise über das 7G-Tronic-Plus-Automatikgetriebe.
Motoren: Leistung bis 190 PS
Seitens der Motoren wartet der Sprinter mit einem 3,0-Liter-V6-Diesel mit 190 PS und 440 Nm auf. Weiter gibt es den Vierzylinder-Diesel mit 2,1 Liter Hubraum in den Leistungsstufen 114 PS, 143 PS und 163 PS. Die Spitze bei den Motoren für den Frontantrieb ist bei 177 PS erreicht, die aber Reisemobilen vorbehalten bleiben. Der elektrisch angetriebene eSprinter soll 2019 folgen.
Zusätzlicher Korrosionsschutz und Wartungsvorhersage
Auch in den Werterhalt hat der Hersteller investiert. Der neue Sprinter ist zusätzlich an Unterboden und Seitenwänden verzinkt, um den Korrosionsschutz zu verbessern. Zusätzlich schützt eine optionale Unterbodenverkleidung vor Steinschlägen. Eine optionale Vorrichtung sorgt außerdem dafür, dass der Fahrer seinen Transporter nicht versehentlich mit Benzin statt Diesel betankt. Die Wartungsintervalle beim Diesel mit Heckantrieb betragen für die neue Generation 60.000 Kilometer oder zwei Jahre. Der Fronttriebler muss nach spätestens 40.000 Kilometern oder zwei Jahren zu Service. Gleichzeitig helfen die neuen digitalen Dienste dabei, die Wartung zu optimieren. Das Fahrzeug kann so schon von unterwegs Informationen an den Fuhrparkmanager senden. Dieser kann dann frühzeitig Verschleißreparaturen planen. Das Multimediasystem lässt sich gleich komplett über die Netzwerkverbindung updaten und warten.