Volvo setzt auf verflüssigtes Erdgas, um die CO2-Emissionen von Lkw im Fernverkehr zu verringern. Aktuell einzigartig in Europa ist das Konzept eines Euro-6-Dieselmotors, der das LNG mithilfe einer Pilotinjektion Diesel verbrennt.
Bis zum Jahr 2030 sollen die CO2-Emissionen um 30 Prozent im Vergleich mit dem Basisjahr 2005 sinken. Dieses Ziel der europäischen Politik bedeutet für die Fahrzeug- und Transportindustrie eine immense Herausforderung, insbesondere wenn es um den Güterfern- und Regionalverkehr geht, der bislang nahezu ausschließlich mit Diesel-Lkw erbracht wird. In diesem Segment kommen indes 72 Prozent aller Nutzfahrzeuge zum Einsatz. Bleibt dort also der Umstieg vom fossilen Diesel auf einen CO2-armen Kraftstoff aus, wird das ausgegebene Ziel kaum zu erreichen sein. Während die Elektromobilität heute in den leichten Nutzfahrzeugen für die letzte Meile gesetzt ist, benötigt der schwere Regional- und Fernverkehr einen Energieträger, der Distanzen bis 1.000 Kilometer ermöglicht und zugleich die benötigte Leistung von 400 und mehr PS sowie maximale Drehmomente von mehr als 2.000 Newtonmeter bereitstellt.
Mit LNG statt CNG sind größere Reichweiten möglich
Zudem muss dieser Antrieb eine wirtschaftliche Lösung für Transportunternehmen darstellen. Volvo Trucks setzt bei schweren Nutzfahrzeugen – wie der eine oder andere Wettbewerber auch – auf Erdgas. Schon bei der Verbrennung von fossilem Erdgas entstehen 20 Prozent weniger CO2-Emissionen. Kommt Bio-Erdgas zum Einsatz, sind Einsparungen von 100 Prozent (Tank-to-Wheel-Bilanz) möglich. Jedoch sind die verfügbaren Mengen von Bio-Methan noch viel zu gering, weswegen Beimischungen von Bio-CNG zu fossilem CNG vorerst als praktikabelste Lösung erscheinen. Die exakte CO2-Reduktion entspricht dann der Beimischungsquote. Größter Nachteil von Erdgas-Lkw ist bislang die begrenzte Reichweite. Zumindest wenn das Methan gasförmig als CNG gespeichert wird, benötigt es ein großes Tankvolumen. Als unter Druck und bei tiefen Temperaturen verflüssigter Kraftstoff LNG (liquefied natural gas) kann Erdgas diesen wesentlichen Nachteil aufheben. Denn das Volumen von LNG verringert sich im Vergleich zum gasförmigen CNG um das 600-Fache. Bei gleicher Tankgröße sind also deutlich größere Reichweiten möglich, wie sie für den Fernverkehr unumgänglich sind.
- Zugang zu allen Webseiteninhalten
- Kostenloser PDF-Download der Ausgaben
- Preisvorteil für Schulungen und im Shop
Sie haben bereits ein Digitalabo? Hier einloggen.
* Sie sind DEKRA-Mitglied? Dann loggen Sie sich ein und ergänzen ggf. in Ihrem Profil Ihre DEKRA-Mitglieds-Nummer.
Mitgliedsnummer ergänzen* Jahrespreis 22,65 Euro, Preis für FERNFAHRER Flexabo Digital in Deutschland,flexible Laufzeit, jederzeit kündbar.
Weiter zum Kauf