Über neue Trends und Techniken in der Ladungssicherung spricht Uwe Schöbel vom Ladungssicherungsmittel-Hersteller Dolezych.
Gemeinsam mit Kunden wurden häufige Probleme bei der Ladungssicherung besprochen und Lösungen gesucht. Herausgekommen sind clevere Produkte, die den Fahreralltag leichter machen und Zeit sparen.
Viele Kunden bemängeln das umständliche einfädeln der teilweise acht Meter langen Gurte in die Spannratschen. Dolezych entwickelte daraufhin eine Ratsche, bei der sich eine Seite öffnen und der Gurt einlegen lässt. Dann schließt man die Ratsche und spannt nur noch die letzten Zentimeter – das spart erheblich Zeit.
Ratsche mit abnehmbarem Griff
Ein weiteres Problem ist der häufige Diebstahl von Spanngurten. Um es den Dieben schwerer zu machen und die Verlustquote einzudämmen, hat Dolezych eine Ratsche im Programm, bei der sich der Griff nach dem Spannen abnehmen lässt. So wird der Spanngurt für Diebe unattraktiv, der Spediteur muss nicht ständig neue Spannmittel kaufen und spart Geld.
Extrem robuste Spanngurte
Sparen lässt sich auch mit den neuen Gurten mit einer sehr robusten Ummantelung. Bislang scheuerten vor allem raue Güter wie Betonteile die Gurte relativ schnell durch oder verursachten Schnitte im Gurt. Die neue Ummantelung ist widerstandsfähig, kann nicht verrutschen, überträgt die volle Spannkraft und ist vor allem nicht viel dicker als ein herkömmlicher Gurt.
Textile Ketten
Ebenfalls aus äußerst robusten Hightech-Fasern bestehen die textilen Zurrgurte, die Dolezych als Ersatz für schwere Spannketten entwickelt hat. Die Dyneema-Fasern weisen eine Dehnung von weniger als einem Prozent auf und stehen auch in Sachen Festigkeit einer Stahlkette in nichts nach. In Fahrversuchen konnte Dolezych nachweisen, dass die Fasern halten. Die Gurte sind deutlich leichter als Stahl, allerdings auch teurer. Uwe Schöbel ist dennoch sicher, dass Gurte aus modernen Materialien sich in Zukunft weiter verbreiten werden.
Netze statt Latten
Ebenso wie die mit den Paketdiensten DHL und TNT entwickelten Ladungssicherungsnetze, bei denen die über Kreuz liegenden Gurte nicht mehr genäht, sondern direkt verwebt sind. Das macht die Netze noch robuster auch bei großen Netzflächen. In Zukunft werden wohl auch die seitlichen Einstecklatten durch Netze ersetzt werden. Entsprechende Prototypen laufen bereits in Versuchen mit Schmitz Cargobull und Kögel, verschiedene Prüforganisationen sind derzeit mit Tests beschäftigt.