Historie Die Hauber-Lkw von DAF

Die Geschichte der Hauber bei DAF, Landbouwbelang Foto: DAF 6 Bilder

Hauber spielten bei DAF nie eine so große Rolle wie bei anderen Lkw-Herstellern. Und doch schrieben sie ein eigenes Kapitel in der Geschichte des niederländischen Unternehmens.

Während alle anderen erst langsam vom Hauber auf den Frontlenker umstiegen, setzten die Debüt-Lkw von DAF im Jahre 1949 von vornherein auf platte Nasen. Erste Hauber aus Holland sollten bis 1957 auf sich warten lassen. So richtig warm wurden die Mannen aus Eindhoven trotzdem nie mit den klassischen Haubenfahrzeugen.

DAF war schon immer etwas eigen. Wer weiß denn heute noch, dass sich Amerika in Gestalt von International Harvester zum Beispiel schon 1973 zu 33 Prozent an DAF beteiligt hatte? Oder dass DAF in den 50er-Jahren eifrig auf Motoren von Leyland setzte?

Marshall-Plan half der Wirtschaft

Doch entwickelte sich der Lkw-Bau von DAF gerade in den 50er-Jahren zügig. Nicht nur Deutschland, sondern auch Holland profitierte kräftig vom Marshall-Plan, der eine mächtige Summe Geld in die Wirtschaft der Alten Welt pumpte. DAF bekam seinen Teil vom Kuchen ab in Gestalt eines umfangreichen Militärauftrags und baute so erstmals auch Hauber. Für zivile Zwecke taugte dieses Fahrzeug aber nicht.

Dennoch reckte aber mancher konservativ eingestellte Käufer damals schon den Finger und konfrontierte das Werk mit dem Wunsch nach einem Hauber aus Eindhoven. So wenig überzeugt von diesem Konzept wie damals Mercedes andersherum vom Frontlenker präsentierte DAF schließlich 1957 einen „Torpedo“ genannten zivilen Hauber, den das Werk anfangs aber nur als Windlauf auslieferte. Die Kabine hatten gefälligst Carrosiers (also Bushersteller) draufzupacken. Mit werkseigener Haubenkabine kam der Torpedo dann aber schon ein Jahr später.

Torpedo-Hauber von DAF

Mitten hinein in einen großen Umbruch bei DAF stieß der Torpedo-Hauber. Leicht zu sehen an der Motorisierung, die das Werk seinerzeit den Kunden anbot: Die erste Geige spielten jetzt schon in der Wertschätzung der Kunden sowohl die nagelneuen und knapp sechs Liter großen, rund 100 PS starken ersten eigenen DAF-Diesel (DO575) oder aus England stammende 5,8-Liter-Leyland-Diesel. Noch immer aber führte DAF ebenso die alten Hercules-Benziner und relativ schwachbrüstige Perkins-Diesel im Sortiment, mit denen die DAF-Lkw debütiert hatten.

Auf dem Weg zu größerer Fertigungstiefe gesellten sich ab 1958 erste eigene Achsen hinzu. In den 60er-Jahren wird DAF zunehmend erwachsen: baut das Kabinen- und Motorenprogramm weiter in Richtung großer Fernverkehr aus, stellt den traditionellen Fuller-Getrieben Schaltboxen von ZF zur Seite.

DAF nimmt Baufahrzeuge ins Visier

Der Hauber aber will zu all dem so recht nicht passen. Selbst als DAF Mitte der 60er-Jahre Baufahrzeuge ins Visier nimmt und in Gestalt des AZ 1900 DS einen 6x6 auf die Räder stellt, bekommt der Allradler eine Frontlenker-
Kabine verpasst.

Die Torpedo-Reihe spielt kaum mehr eine Rolle, als gegen Mitte der 70er-Jahre der Hauber bei DAF ganz überraschend doch noch eine Renaissance erfährt: Der US-Hersteller International Harvester hat sich 1973 mit 33 Prozent an DAF beteiligt und hofft so, nach jahrelangen erfolglosen Versuchen auf diese Weise endlich in Europa Fuß fassen zu können. Daraus resultiert  ein neuer Hauber mit amerikanischer Paystar-Kabine, den ein DAF-Diesel antreibt. Die Kunden zeigen diesem Mischling, der ein Exot bleibt, aber ziemlich deutlich die kalte Schulter.

N-Reihe kommt in den 80ern

Richten sollen es dann am Ende die weniger martialisch anmutenden DAF-Hauber der 1980 eingeführten N-Reihe, die das Paystar-Konzept ersetzen. Sie marschieren technisch weitgehend im Gleichschritt mit den erfolgreichen Frontlenkern der ebenfalls 1980 eingeführten zweiten Generation der Baureihe 2800, sind aber hauptsächlich als Baufahrzeug und für den Nahost-Export ausgelegt. Erfüllen können sie die Hoffnungen in diesen Segmenten am Ende allerdings nur bedingt. Richtig und nachhaltig Furore machen die 2800er-Hauber nur bei der Rallye Paris-Dakar. Und bleiben somit ein weiteres Mal Exoten.

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