European Truck Racing Championship Le Mans 2017 Entscheidung vertagt

Truck Race 2017 Le Mans Foto: Whitecrossmedia 75 Bilder

Auch in Le Mans läuft es für den Titelaspiranten Adam Lacko nicht perfekt. Die Entscheidung um die Europameisterschaft ist vertagt auf Jarama.

Nach dem erfolgreichen Auftritt beim Truckrennen in Most hatte sich Adam Lacko endgültig in die Rolle des heißesten Titelfavoriten katapultiert. Zumal sich der Tscheche auch in den Runden davor kaum Blößen gegeben hat. Daher lag die Erwartung nahe, der neue Europameister könnte in diesem Jahr wieder einmal vorzeitig feststehen. Doch in den beiden letzten Runden lief es eher mäßig für Lacko, sein Getriebeschaden in Zolder und der dadurch bedingte Ausfall rissen eine deutliche Lücke in sein Punktepolster. Und auch beim vorletzten Europameisterschaftslauf dieses Jahres hatte Lacko Mühe, sich einigermaßen erfolgreich in Szene zu setzen. Auf der Habenseite steht neben drei Ankünften im Mittelfeld "nur" ein Sieg im dritten Championshiprace am Sonntagmittag. 60 Punkte Vorsprung – wenn man so will, ein ganzes Wochenende – hatte Lacko nach Most, mit einem Plus von 45 Punkten geht er das Finale in zwei Wochen in Jarama an.

Hahn und Lenz preschen vor

Unter umgekehrten Vorzeichen konnte Jochen Hahn die letzten Rennen bilanzieren – er scheint seinen neuen Iveco-Truck inzwischen stabilisiert zu haben und verzeichnete einen zweiten und einen dritten Platz in den Rennen 1 und 3 als Top-Resultate. Ebenso wie Hahn kommt ein anderer Deutscher zum Ende der Saison immer besser in Fahrt. Sascha Lenz eroberte sich am Sonntag im zweiten Qualifying die Pole Position. Zum ersten Mal hatte es der Plaidter geschafft, in einem EM-Zeittraining die schnellste Runde zu fahren. Nach dem turbulenten Start musste er sich nur Adam Lacko beugen, den Rest des Feldes hielt Lenz mit einer tollen Leistung auf Distanz.

Norbert Kiss wiederum profitierte im zweiten Lauf am späten Samstagnachmittag von der Auseinandersetzung zwischen Antonio Albacete und Gerd Körber. Als sich die beiden nicht einig wurden, wer denn das Rennen am Ende gewinnen sollte, nutzte der Ex-Champion seine Chance und zog an beiden vorbei.

Start-Ziel-Sieg für Steffi Halm

Die Ergebnisse mit dem größten Aufmerksamkeitswert waren allerdings das Rennen 1 – das wiederum in Verbindung mit dem vorangegangenen Qualifying – und der finale Kampf um Platz und Punkte am Sonntagnachmittag. "Das Wetter ist gut, da könnte es wieder besser laufen," unkte das Team von Steffi Halm am Freitag über die Fahrerin, die Regenrennen und nasse Pisten nicht sehr schätzt. Dass die Crew damit goldrichtig lag, zeigte sich dann im ersten Zeittraining. Das schloss Halm mit der schnellsten Rundenzeit ab und ließ dem Erfolg in der Superpole gleich noch einen Start-Ziel-Sieg im ersten EM-Rennen am Samstag folgen. Am Sonntag durfte Steffi Halm erneut mit zur Siegerehrung. Da stand sie neben einem Fahrer, dem wohl alle Konkurrenten den Sieg gönnten. Zum ersten Mal seit 2006 schnupperte Gerd Körber wieder Höhenluft, als er ganz oben auf dem Siegerpodest Platz nehmen durfte. Ausgerechnet in seiner Jubiläumssaison lief es nicht besonders gut für den altgedienten Truck Racer. In Le Mans schien der Knoten endlich zu platzen, wenngleich Körber am ersten Tag nach dem Malheur mit Albacete (für das die Rennkommissare ihm den größten Teil der Verantwortung zuschoben) noch frustriert war.

Verständlich, er hatte ja zwei Drittel des Rennens den Sieg vor Augen und musste sich am Ende mit dem Bronzepokal zufrieden geben. Albacete möchte auch an alte Erfolge anknüpfen und versucht daher, seine Chancen zu nutzen. Auch wenn das in dem einen oder anderen Fall mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Insofern hatte Körber am Sonntag Glück, dass die Verfolgerin Steffi Halm hieß und die Sache anders beurteilte: "Ich hätte vermutlich schon einen Tick schneller fahren können, aber ich wollte das Risiko, dass wir am Ende beide abfliegen, nicht eingehen." Auf dem Podium waren beide zufrieden. 

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