Europa Truck Trial Sonne, Sand und enge Tore

Europa Truck Trial Foto: Markus Bauer/Dieter Bauer 77 Bilder

Die Truck-Trial-Saison biegt in die Zielgerade ein. Nach dem Lauf im Österreichischen Amstetten haben sich einige deutlich Favoriten herauskristallisiert. Uneinholbar ist allerdings noch keiner.

Alte Recken noch einmal mit dabei

Sepp Auinger hat zu seinem letzten Österreich-Lauf geladen - und Team Koren Erdbau und Team Kröpfel sind gekommen. Rekordmeister Auinger hat zum Ende der Saison 2012 seine Trial-Rente bekannt gegeben. Die Gelegenheit haben seine Wegbegleiter Koren Erdbau und Kröpfel genutzt und ihre Trial-Boliden reaktiviert. Helmut Kröpfel ließ es sich nicht nehmen, bei dieser Gelegenheit noch einmal selbst ins Lenkrad zu fassen. Hermann Anzini nahm wie in alten Zeiten den Beifahrersitz ein. In dieser Kombination mussten sich die Österreicher knapp dem ehemals größten Konkurrenten Team Borzym geschlagen geben. 

Nachwuchs für die S4

Mit ein Grund für die alte Größe der Klasse S4 ist ein ganz neues Nachwuchsteam. Am Lenkrad sitzt Marc Stegmaier, Sprössling von BFS-Chef Hermann Stegmaier. Die Rolle des Beifahrers übernimmt Moritz Schaffert. Gleich in der ersten Sektion bekam es das junge BFS Trucksport Team mit einer steilen Auffahrt und den Tücken des Reglements zu tun. Die Auffakrt war für den nagelneuen MAN-Dreiachser kein Problem. Allerdings muss der Kommissar nach mehr als sieben Fahrtrichtungswechseln zwischen zwei Toren abpfeifen - Rookie oder nicht. Am Ende reichte es für die Crailsheimer für den vierten Platz hinter Team Alsace Truck.

S1 nur mit Treppchen

Bei drei Startern in der S1 war in Amstetten wenigstens jedem ein anständiger Pokal sicher. Zumindest nach Fehlerpunkten konnte sich dennoch Meisterschaftsleader Team 4x4 Aupitz deutlich vom Rest absetzen - rund 1.400 Punkte Unterschied und damit der vierte Sieg in Folge. Platz zwei ging an die Österreich-Geschädigten Franzosen vom Team H&Co. Fahrer Alain war in Kitzbühel den großen Steilhang heruntergekullert. Die Trophäe für Platz drei ging an Fahlbusch Mog Sport, die eine der wenigen sind, die im Trial-Zirkus auf Benzin-Befeuerung setzen.

S3 als Mono-Veranstaltung

Stereoton gab es in der S3 nur bezüglich der Starter, denn das Fahrzeug war bei beiden dasselbe. rund 5.000 Fehlerpunkte trennten beide Zebra-Zil-Teams am Schluss voneinander. Das erste Team der Österreicher hat damit den Anschluss an Team Heidenreich geschafft und geht punktgleich in den fünften Lauf.

S2 und S5 gut besetzt

Stärkste Klassen waren in Amstetten die S2 und die S5 mit je fünf Startern, S2 gar mit fünf verschiedenen Fahrzeugen. Ganz knapp ging es in der Unimog-Klasse zur Sache: TT Club Lom siegte mit mageren 19 Fehlerpunkten Vorsprung und ist damit zum vierten Mal in Folge ungeschlagen. Platz zwei ging an Team MiniMog. Zumindest theoretisch haben die Kassen-Brüder noch eine Chance auf den Titel. Die Chance ist allerdings nur noch rechnerisch vorhanden. Die Tschechen dürften bei zwei Kassen-Siegen nur maximal sechste werden, um punktgleich aus der Meisterschaft zu kommen - schwierig bei durchschnittlich nur 5,5 Startern in der Klasse S2. Für Offner Truck Sport gilt dieselbe Rechnung. Nach dem dritten Platz in Amstetten, liegen sie punktgleich mit Team MiniMog. Die tschechischen Exoten-Kutscher vom Team Avia holten mit nur 600 Punkten Rückstand auf ihre Landsmänner den vierten Platz. Einzig MSC BlackMog müssen mit knapp 3.000 Fehlerpunkten mehr Abstriche machen.

Enge Nummer in der S5

Die Ergebnisse in der Klasse S5 lagen eng beieinander. Nur knapp 800 Fehlerpunkte trennten die Sieger und Platz fünf - ein Indikator für das insgesamt hohe Niveau der Maxi-Klasse. Auf beinahe sicherem Meisterkurs bewegt sich nach wie vor das HS-Schoch Truck Trial Team. Der vierte Sieg in Folge bescherte ihnen einen Vorsprung von 16 Punkten. Bei nur zwei ausstehenden Läufen, ist das kaum einzuholen. Für Verfolger Team Reicher sind die Schwaben eine harte Nuss. Dabei zeigten in Amstetten beide Reicher Teams, wie gut sie den Mercedes-SK im Griff haben. Alle drei lagen am Schluss innnerhalb von 101 Fehlerpunkten. Auch zwischen den orange-blauen Teams zeichnete sich ein hartes Duell MAN gegen Mercedes ab. Letztlich konnte das Team Vogelsang in der betagten MAN-Emma für sich entscheiden. Das H+M Truck Trial Team musste sich im Actros knapp geschlagen geben.

Prototypen mit Wimpernschlagfinale

Ganz und gar nicht sicher ist der Meistertitel in der Prototypen-Klasse. Zum ersten Mal treten die kleinen Protos direkt gegen die großen an - nur unterteilt von einem rechnerischen Faktor. Klein gegen groß ist auch das bestimmende Duell an der Spitze. Die Funke Junioren vom Team Young & Funky haben mit drei Siegen die Nase vorn, vor Karl Vavrik im KVK Racing Team. Rechnerisch in Schlagdistanz ist allerdings auch Sepp Auinger. Er müsste allerdings darauf hoffen, dass seine Konkurrenten gar nicht erst an den Start gehen, denn auch in der Prototypenklasse herrscht Startermangel - 4,25 pro Lauf. Alle drei fuhren in Amstetten auf sehr hohem Niveau und sammelten zwischen 747 und 966 Fehlerpunkte. Nur Team Koren Erdbau sorgte für einen Ausschlag in der Amstettener Tabelle. Ein Riss in der Ölwanne wirft sie schon am Samstag weit zurück.

Meisteranwärter laut Statistik

Schon nach vier von sechs Läufen scheinen also in einigen Klassen die Meister festzustehen. Team 4x4 Aupitz dominiert die Klasse S1 und geht mit 20 Punkten Vorprung in das letzte Saisondrittel. Ein zusätzlicher Punkt reicht für den Titel. Truck Trial Club Lom dominiert die S2 ebenso mit vier Siegen. Sieben Punkte in zwei Läufen reichen für den Titel. Das selbe Bild zeigt sich in der Klasse S4: Team Borzym reichen sieben Punkte, um uneinholbar Meister zu werden. Für das HS-Schoch Truck Trial Team reichen fünf weitere Zähler, um in der S5 alles klar zu machen.

Die Klasse S3 hat mit Heidenreich, Zebra-Zil und Team Kelemen gleich drei potentielle Titelanwärter zu bieten. Auch bei den Prototypen ist noch alles offen. Eines steht dort jedoch schon fest: Der Meister kommt aus Österreich.

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