Europa Truck Trial Guten Rutsch in Oschersleben!

Europa Truck Trial Foto: Klaus-Peter Kessler 25 Bilder

Gerade war das Gelände von der großen Freitags-Dusche wieder einigermaßen getrocknet, da legte Petrus am späten Sonntagvormittag noch einmal kräftig nach. Mit Folgen.

Verwirrung auf dem Weg

„Truck Trial, Motorsport Arena Oschersleben“ – die Ansageerinnert zunächst an den Flug mit einem irischen Billigflieger nach Frankfurt und man landet weit entfernt im Hunsrück. Irgendwie war der Veranstaltungsort Gröningen bei vielen Trial-Reisenden untergegangen. Die Security-Jungs an der Zufahrt zur Arena in Oschersleben – hier tummelte sich an diesem Wochenende eine illustre Schar mit historischen Motorrädern – ist nach einer Reihe „Fehlgeleiteter“ leicht genervt aber freundlich: „“Zum Truck Trial, da müssen Sie zurück Richtung Halberstadt, nach Gröningen. Irgendwie ist das nicht gut kommuniziert worden.“ Nächstes Problem: Gröningen ist nicht gerade optimal ausgeschildert, Hinweise auf das Trial-Ereignis sind nicht vorhanden. Allein die Richtungsangabe Halberstadt hilft, bis dann nach mehr als 20 Kilometern am Ortseingang von Gröningen tatsächlich die gewohnten Trial-Wegweiser auftauchen.

Bei Regen wird das Fahrerlager zu Seenlandschaft

Überraschung: Motorsport Arena und Off-Road-Gelände gehören tatsächlich zusammen – trotz der großen räumlichen Entfernung. Die Eingangs-Ansage ist also kein Etikettenschwindel.
Die Zugehörigkeit zur Arena dokumentiert sich nicht nur in einer Beschilderung im „Corporate Design“. Schließlich sind die Motorsport-Macher von der schnellen Piste Profis und haben auch hier ein paar professionelle Strukturen bis hin zu sanitären Einrichtungen geschaffen. Toll: Ein schnuckeliger Badesee lädt ein zum Sprung ins kühle Nass. Wenn das nicht gerade massenhaft vom Himmel fällt. Dann wird das Fahrerlager in Minutenschnelle zur Seenlandschaft. Für die Off-Road-Landschaft rund ums zentrale Fahrerlager ist das auch nicht gut. Hier türmen sich nämlich markante, bis zu 40 Meter hohe Aufschüttungen aus dem ehemaligen Kieswerk. Der Regen macht die Steil- und Schrägfahrten – und davon hat hier fast jede Sektion mehrere – zur kontrollfreien Zone. Jede Fahrzeugbewegung wird hier zur Glückssache. Aber oh Wunder: Lediglich ein Team liegt auf der Seite: Die Kassen-Brüder in der S 2, am trockenen Samstag!

Regen, Regen und noch mehr Regen

Der Sonntagsregen sorgt für zeitweilige Unbespielbarkeit des Platzes und damit für eine verlängerte Mittagspause für Alle. Blöde, wenn man wie Marcel Schoch und Johnny Stumpp, zu diesem Zeitpunkt rund 600 Strafpunkte vor dem nächsten Kontrahenten in der S 5 unterwegs, zum Abbruchzeitpunkt als einzige eine Sektion noch nicht gefahren war. Nach dem Regen schaffte der MAN-Vierachser eine Steigung nicht mehr, über die er im trockenen Zustand gelacht hätte. Schmierseife! Doch das ist Truck Trial, das wissen alle Beteiligten. Und die Schoch-Truppe hatte ja den fetten Punkte-Puffer...

S3 mit nur einem Fahrzeug

So hält sich der Unmut bei den 20 für die EM gemeldeten plus zwei im Nationen-Cup startenden Teams in Grenzen. Übrigens: Die Klasse S2 ist in Oschersleben mit fünf Teams die bestbesetzte Klasse, die S3 mit einzig dem Heidenreich-Mog im Doppelstart die am schwächsten besetzte.
Die Sieger sind allesamt die jeweiligen Favoriten: Schulze/Köllner in der S1 ist auf dem besten Weg zum Titel, ebenso Prazak/Vodicka in der S2 und Heidenreich in der S3. In der Klasse S4 dominiert erwartungsgemäß Familie Borzym und die große Klasse gehört weiterhin dem HS Schoch-Team. Bleiben die vermischten Prototypen, die ja als erste Klasse nach dem neuen Regelwerk mit „Handicap“ fahren. Hier kann der Funke-Nachwuchs den Altmeister Vavrik mit 89 Punkten auf Distanz halten. Im Nationencup gab es mit zwei Teams in zwei Klassen praktisch keinen Wettbewerb.

Option für weitere vier Jahre in Oschersleben

Trotzdem: Die Veranstaltung war rund. Das neue Gelände, für das laut Hermann Schoch eine Option für weitere vier Jahre besteht, ist durchaus Trial-tauglich und eine Bereicherung im Kalender.
 
Eine für den Freitagabend angesetzte Besprechung von Veranstaltern, Kommissaren und Teilnehmern drehte sich erwartungsgemäß in erster Linie um die neuen Regeln. Gegner und Befürworter halten sich dabei fast exakt die Waage. In Oschersleben gab es eine neue Variante: die „Salomonische“ Regel. Samstag gemischt in den neuen Gruppen, am Sonntag Klassentreffen.
Zu dem wird man sich hier in Gröningen, dem „schmutzigen Teil der Motorsport Arena, wohl auch 2013 wieder sehen. Der Europa Truck Trial zieht jetzt weiter nach „Truck Trial-City“ Amstetten in Österreich, wo mit Lauf Nummer vier am 18./19. August die zweite Saisonhälfte eingeleitet wird. Guten Rutsch, äh, Achs- und Schenkelbruch!

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