El Chott Buggyra-Tatra testet im Wettbewerb

Rallye El Chott Foto: Andreas Wulf 26 Bilder

Drei Lkw wagten sich an den Start der Sahara Rallye El Chott 2013. Mit dabei: Der neue Buggyra-Tatra, der im Januar bei der Dakar antreten soll.

Fahrer Martin Kolomy nutzte die Rallye in Tunesien zu einem letzten Test seines neuen Tatra 815 für die bevorstehende Dakar Rallye unter Wettbewerbsbedingungen. Sein Abenteuer begann allerdings  schon viel früher: auf der Anreise nach Genua! Das vordere linke Radlager verabschiedete sich auf der Autobahn. Zum Glück gelang die Reparatur und die Fahrt ging im Rallyetempo weiter.

Die italienische Polizei hatte dann auch so ihre Mühe, den Tatra zu stoppen. Mit viel Verhandlungsgeschick erlaubte die Polizia dem allzu schnellen Tschechen die Weiterfahrt. Kolomy erreichte gerade noch rechtzeitig die Fähre! Hier warteten weitere Teilnehmer: Das Walcher Team mit dem bekannten Unimog U500 und Christophe Buffard, ebenfalls auf einem Tatra 815.

Start in Gafsa

Nach einer ruhigen Überfahrt nach Tunesien ging es für alle Teilnehmer sofort weiter in den Süden nach Gafsa, dem Startpunkt für den Prolog sowie zwei Wertungsprüfungen in Richtung Ksar Gilane. Martin Kolomy zeigte schon in WP 1 beeindruckende Leistungen, fuhr Bestzeit und hängte sogar die Motorradfahrer ab. Allerdings musste er am Ende erneut sein Radlager reparieren und konnte leider nicht mehr in die WP 2 starten. Walcher und Buffart gingen es erheblich vorsichtiger an. Denn besonders in der Bergetappe musste man aufpassen, den Truck nicht an die Felswände zu setzen.Spät am Abend waren alle Trucks glücklich im Camp angekommen.

Sofort begannen die Mechaniker mit den Servicearbeiten, um die Fahrzeuge für die nächste Etappe wieder fit zu machen. WP 3 führte durch ein Dünenfeld nach Bir Soltane und dann weiter über Pisten zurück ins Camp. Für Martin Kolomy eine Sache von 4:26 Stunden, für das Team Buffart eine Sache von 2 Tagen, um dann mit Orgahilfe wieder aus den Dünen zu kommen.  Schon gleich am Beginn des Dünenfeldes fuhr sich deren Tatra mit der Nummer 508 fest.

Kaputte Vorderachse degradiert Allrad zu Dreirad

Nach Luftablassen ging es zunächst weiter, bis die Vorderachse ihren Dienst versagte. Nun musste der Truck sich mit Dreiradantrieb weiterschleppen. Nachdem nochmals Luft aus den Rädern abgelassen wurde, kam der Super-GAU. Alle vier Reifen wurden von den Felgen gezogen, die Luftregelanlage war für eine Seite defekt. Dies bescherte dem Team die erste Außenübernachtung. Auch Gerhard Walcher hatte so seine Probleme in den Dünen und fuhr wieder rückwärts aus der Etappe raus. Dies war sicherlich auch dem Begleitschutz für Markus Walcher auf dem Porsche Cayenne geschuldet.

WP 4 und 5 führten zum  verlorenen See.  Besonderheit: gefahren wurde der schwierige Einstieg vom Tembain. Martin Kolomy fuhr spektakulär schnell im Zeitbereich der Motorräder durch die gewaltigen Dünen. Gerhard Walcher schaffte nicht ganz die Vorgabezeit bis zum CP Exit und musste daraufhin die Etappe beenden und den Rückweg nach Ksar Ghilane antreten. Der Tatra von Buffart schaffte es erst gar nicht zum Start, da noch zahlreiche Reparaturen auf der Liste standen.

Kolomy muss abbrechen - Dakar geht vor

Für Martin Kolomy war hier die Rallye aus Zeitgründen beendet. Das Team musste noch Vorbereitungen am Tatra für die Dakar erledigen, die keinen Aufschub erlaubten. Besonders die Vorderachse wollen die Mechaniker nochmals genau durchchecken. Für die zwei verbliebenen Trucks waren besonders die Dünen um den Tembain eine Herausforderung, die sie aber aufgrund der knappen Zeitvorgabe nicht komplett durchfahren konnten. Gerhard Walcher sicherte seinen Porsche-Schützling ab und übernahm des Öfteren den Part des Service in der Etappe. 

Das Potential des Unimog U500 konnte Gerhard Walcher daher nie ganz abrufen, aber man konnte ahnen, welche Fähigkeiten im Wagen stecken.  Das Tatra Team Buffard/Fullton war bekanntlich nur noch mit Dreiradantrieb unterwegs und musste deshalb die Dünen auslassen. Auf den Pisten zeigte das Team aber, was in ihnen steckte. Pech hatten sie noch einmal auf der letzten Etappe im Chott. Eigentlich aufgrund der langen Trockenheit ungefährlich, gab es da eine Stelle, die nach Aussagen der Teilnehmer glatt wie Eis war. Und genau hier rutschte unter anderem der Tatra und musste mühsam vom Bergetruck wieder aus dem Schlamm gezogen werden.

Nach dem Zieleinlauf in der Nähe von El Hamma ging es schnurstracks in den Norden in das bekannte Hotel Le Sultan in Hammamet, wo dann die Siegerfeier stattfand.
Da Martin Kolomy vorzeitig abgereist war, kam jeder Truck in seiner Klasse auf Platz eins. Die Veranstalter hoffen, im nächsten Jahr wieder mehr Lkw bei der Rallye begrüßen zu können. Schließlich ist die El Chott eine interessante Rallye mit anspruchsvollen Strecken und einer guten Organisation um Rallyechef Jörg Schumann, der keine Verletzten oder sonstige Zwischenfälle vermelden musste.       

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