Die Wikinger-Tankzüge von Ingo Dinges Nordmänner auf Tour

Supertruck-Volvo FH 16 751 Foto: Otto Miedl 20 Bilder

Bei Tanktransporte Ingo Dinges sind nicht nur die Trucks super, sondern auch die Arbeitsbedingungen.

Mario Baraniak ist ganz schön stolz. "So einen ,Dienstwagen‘ hingestellt zu bekommen, das ist natürlich etwas ganz Besonderes. Da macht die Arbeit gleich noch mal so viel Spaß", betont der Tankzugfahrer, während er sorgfältig die Hinweisschilder an seinem Auflieger reinigt. Seit ein paar Monaten ist der 44-jährige gelernte Kfz-Mechaniker aus Saarbrücken für seinen Arbeitgeber, Spediteur Ingo Dinges, mit dem neuen Flaggschiff der Wikinger-Flotte unterwegs.

Der Volvo FH 16 750 besaß ab Werk eine Vollausstattung und wurde im Oktober 2014 von Airbrusher Lothar Bohn lackiert – wie alle "Wikinger" im Dinges-Fuhrpark. Danach verschwand die Sattelzugmaschine für ein paar Tage in der eigenen Werkstatt und bekam diverse An- und Umbauten verpasst.

Hier weht ein anderer Wind

Aber nicht nur die Trucks im Betrieb sind überdurchschnittlich gut versorgt. Auch die Fahrer erhalten bei Dinges eine Bezahlung, die jenseits des Üblichen liegt. Nur so lässt sich ein stabiles und ehrliches Fundament erschaffen, auf dem nicht nur gewirtschaftet, sondern auch expandiert werden kann. "Wenn ich nur Bananen füttere, darf ich mich nicht wundern, wenn ich nur Affen um mich habe", fasst der Chef kurz und knapp seine Firmenphilosophie zusammen. Überdies herrscht in seinem Transportunternehmen ein sehr familiäres Arbeitsklima. Auch dafür sorgen Ehefrau Conny und er sich sieben Tage in der Woche: Gemeinsames Grillen an den Wochenenden, Kaffee und Kuchen am Nachmittag oder ein Eis zwischendurch, das sind nur einige der Sachen, die den Zusammenhalt fördern.

Wer hätte gedacht, dass der Volvo-Tanksattelzug im Wikinger-Design, mit dem Ingo Dinges noch im Jahr 2010 als alleinfahrender Unternehmer unterwegs war (FERNFAHRER 11/2010), fünf Jahre später schon 30 Kollegen in ähnlicher Lackierung haben würde. Das Unternehmen kann mittlerweile 55 ziehende Einheiten vorweisen, 30 davon lackiert. Bei 19 Fahrzeugen handelt es sich bereits um die neuen Volvo FH-Zugmaschinen. Die dazugehörigen Tankauflieger sind nicht weniger schön anzusehen und es herrscht ein großer Trailer-Überschuss, um schnell auf verschiedenste Transportaufgaben reagieren zu können.

Wenn Wikinger um die Welt touren

Ganz nach dem Motto "In Grünstadt zu Hause, in Europa unterwegs!" sind die blauen Tanksattelzüge in fast jedem europäischen Land anzutreffen. Transportiert werden Gefahrgüter und Nichtgefahrgüter im Chemiebereich, Glycole, Mineralöle, Leime, Harze, Waschrohstoffe sowie Säuren und Laugen. Die Touren führen auch nach Rumänien, Bulgarien und Moldawien. Manchmal sogar bis nach Russland. Hauptzielrichtung der Transporte ist aber nach wie vor Skandinavien. Daher auch die starke Verbundenheit zum Thema Wikinger, dessen Motive auf allen lackierten Zugmaschinen zu finden sind.

Die Tatsache, dass die Fahrer von Ingo Dinges bei ihrer Arbeit bisweilen auch Helme tragen, ist also nicht der einzige Umstand, der sie mit den Nordmännern verbindet. Das Airbrush ist längst fester Bestandteil des Firmenoutfits geworden. Da eigentlich alle neuen Fahrzeuge mit derartigen Gemälden versehen werden, hat Airbrushkünstler Lothar Bohn von Zeit zu Zeit durchaus so seine Schwierigkeiten, immer neue und unterschiedliche Entwürfe aus dem Hut zu zaubern. Die Zugmaschinen werden nach circa sechs Jahren kontinuierlich ausgetauscht, weshalb Lothar Bohn zwischen fünf und acht Trucks pro Jahr lackiert. Für den Airbrushkünstler ist also kein Ende in Sicht.

Mit Tankreinigungsanlage und einer Lkw-Waschanlage

Gemeinsam standen die "Wikingerschiffe" allerdings noch nie auf dem Hof. Selbst an den Wochenenden ist maximal nur die Hälfte der Züge anwesend. Der andere Teil befindet sich bei den Fahrern zu Hause oder ist schlichtweg unterwegs. "Nicht einmal an Weihnachten waren bisher alle da!", erinnert sich Ingo Dinges. "Wahrscheinlich stehen erst alle Fahrzeuge auf dem Hof, wenn sich mal der Insolvenzverwalter angekündigt hat!", fügt er scherzhaft hinzu.

Inzwischen ist das Firmenareal im Industriegebiet von Grünstadt auf rund 8.000 Quadratmeter angewachsen und wurde erst vor Kurzem um eine Tankreinigungsanlage mit zwei Bahnen und um eine Lkw-Waschanlage erweitert. Die Eröffnung erfolgte im Juli dieses Jahres. Natürlich stehen alle Einrichtungen dann auch Fremdfahrzeugen zur Verfügung. Nach Insolvenzverwalter sieht es in der nächsten Zeit also nicht gerade aus.

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