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Deutscher Logistikpreis der BVL 1992 Fiege für Ökologistik ausgezeichnet

Heinz und Hugo Fiege Foto: Jan Scheutzow

Fiege erhielt vor 25 Jahren den Deutschen Logistikpreis der Bundesvereinigung Logistik (BVL) für das umweltfreundliche Lager in Ibbenbüren. Ein Thema, das heute so aktuell ist wie nie zuvor.

Manche Projekte sind wegweisend für die Zukunft. So auch das Konzept von Fiege, das 1992 bei der Bundesvereinigung Logistik (BVL) eingereicht wurde. "Ökologistik – eine Symbiose aus Ökonomie und Ökologie" lautete der Titel. Für diese Pionierleistung gab’s für den Logistikdienstleister aus Greven folgerichtig den Deutschen Logistik Preis. "Was wir heute nicht freiwillig machen, werden wir morgen gezwungenermaßen machen müssen, dann aber zu erhöhten Kosten", sagte Dr. Hugo Fiege damals bei seiner Dankesrede. Und er erklärte weiter, dass "nur in der Harmonie von Ökologie und Logistik" die Zukunft liege. Abgesehen vom Begriff Ökologistik, der in der heutigen Zeit durch das Schlagwort Grüne Logistik ersetzt wurde, ist das Ganze auch 25 Jahre später so aktuell wie nie zuvor.

Die Fiege Gruppe war schon damals gut aufgestellt: 30 Niederlassungen, mehr als 2.500 Mitarbeiter plus nochmals rund 3.000 Teilzeitkräfte. Im Fokus des Dienstleisters lagen "die kosequente Realisierung ganzheitlicher Logistikkonzepte für eine Vielzahl namhafter Industrie- und Handelsunternehmen", heißt es in der Einreichung. Um den Kunden Massenaktionsgeschäfte zu ermöglichen, baute Fiege das Warendienstleistungszentrum (WDZ) in Ibbenbüren.

Dabei hatte Fiege die Bedürfnisse des Handels im Blick. Von groß dimensionierten Lagerflächen und  der Nutzung adäquater Verkehrsträger war schon damals die Rede. Mit an Bord war der Handelskonzern Karstadt, wobei die Gebäudeform von Fiege bereits so gewählt wurde, dass auch andere Kunden zusätzlich angedockt werden konnten. Musste doch eine entsprechende Auslastung gewährleistet sein, um auch ökonomisch sinnvoll agieren zu können.

Effizientes Ausnutzen der Verkehrsträger

Ökologisch ging es ebenfalls in die Vollen. Denn allein bei den Transporten wurden rund 30.000 Lkw-Ladungen auf die Schiene gebracht. "Auf diese Weise wird ein Verkehrsträger eingesetzt, der eine wesentlich effizientere Energieausnutzung bietet als der Straßentransport." Eine strategiesche Abrundung erhalte das Konzept durch den Einsatz von Binnnenschiffen. Deren Einsatz sei etwa bei ausgehenden Sendungen für den Großraum Berlin sowie bei Importen sinnvoll, die über die Seehäfen eingeführt werden.

Bereits vor 25 Jahren legte Fiege Wert auf einen möglichst verpackungsarmen Transport. Hier spielten "ökonomische und ökologische Überlegungen eine maßgebliche Rolle".  Zum Einsatz kamen hier beispielsweise Klappboxen mit Rollboden. Aber auch Sportschuhe kamen nicht im Karton, sondern in der Tragetasche, die dann auch gleich dem Endkunden gute Dienste als Einkaufstüte leistete.

Energiegewinnung aus Wind

Ein ausgeklügeltes Entsorgungskonzept sorgte darüber hinaus schon damals dafür, dass – wo immer möglich – Wertstoffe dem Recycling-Kreislauf zugeführt wurden. Nicht zu vergessen sind die baulichen Maßnahmen am  damaligen Fiege-WDZ in Ibbenbüren. So wurde beispielsweise eine Windkraftanlage gebaut, die mehr als zehn Prozent der vor Ort benötigten Energie erzeugte. Außerdem wurde die entstehende Abwärme eines benachbarten Herstellers für industrielle Nutzgase zum Heizen verwendet, sodass erst bei Außentemperaturen unter drei Grad Celsius mittels Erdgas zugeheizt werden musste.

Zu guter Letzt wurde aufgrund der Größe des Gebäudes eine Rückführung des Grundwassers eingerichtet. Beim WDZ legte Fiege daher Wert darauf, dass das Regenwasser von den Dächern über Teichanlagen zurück in den Wasserkreislauf geführt wurde. Um keine unnötigen Flächen zu versiegeln, wurde etwa bei den Parkplätzen mit Rasengittersteinen gearbeitet. Zudem wurde ein Fluss, der vor Baubeginn kanalisiert durch das Fiege-Gelände lief, verlegt und renaturiert. Und das alles vor 25 Jahren, als an Grüne Logistik noch niemand gedacht hat.

Heinz und Hugo Fiege in der Logistics Hall auf Fame

Aufgrund ihrer für die Zukunft wegweisenden Pionierleistungen im Bereich der Kontraktlogistik und der ökologischen Logistik wurden die Brüder Heinz Fiege und Dr. Hugo Fiege schließlich im Jahr 2005 in die Logistics Hall of Fame aufgenommen.
Das Projekt  zum Deutschen Logistikpreis 1992 war zwar ein Meilenstein – aber noch lange nicht das Ende.

"Wir suchen immer nach innovativen Lösungen, die unsere Logistikimmobilien effizienter machen, was den Flächenbedarf und die benötigte Energie betrifft", sagt Konzernvorstand Jens Fiege im Gespräch mit trans aktuell. Derzeit beschäftige man sich mit der intelligenten Steuerung der LED-Beleuchtung. "Außerdem nutzen wir Big-Data-Analysen, um Schwachstellen in Echtzeit aufzuzeigen und bessere Prognosen für den Betrieb unserer Anlagen zu bekommen, beispielsweise für die Lüftung oder die Heizung."

Das Unternehmen

  • Der Stammsitz von Fiege ist im westfälischen Greven
  • Die Firma wird in fünfter Generation von der Familie geleitet
  • Der aktuelle Vorstand besteht aus aus den Cousins Jens und Felix Fiege und wird duch Peter Scherbel sowie Alfred Messink komplettiert
  • Fiege ist mit mehr als 10.000 Mitarbeitern an 160 Standorten in 15 Ländern global aufgestellt
Unsere Experten
Carsten Nallinger Carsten Nallinger Lkw-Navigation
Daniel Stancke, CEO von Jobmatch.me Daniel Stancke Experte für Recruiting
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