Die Spedition Schober aus Weinstadt setzt zum Sprung in eine digitale Zukunft an. Das auf Lebensmittellogistik spezialisierte Unternehmen entwickelt sich in Richtung Fulfillment – also zum Komplettanbieter. Unter anderem will es seine Aktivitäten im Bereich E-Commerce deutlich ausbauen und kooperiert dazu mit einigen Start-ups, deren Spezialität die Belieferung von Privatkunden mit Speisen und Getränken aller Art ist. Mit vier Anbietern bestehen hier bereits erste Ansatzpunkte.
Vom Kaugummi bis zur Tütensuppe reicht das Lieferspektrum. Zwar hat die Spedition Schober nicht vor, die Sendungen bis an die Haustür zu liefern, sondern überlässt die letzte Meile den Paketdiensten. Dennoch bedeuten die neuen Aktivitäten in vielerlei Hinsicht eine Umstellung. "Wir müssen unsere Plattformen und Prozesse an die digitale Welt anpassen", erläutert Pascal Schober, der die Unternehmensentwicklung leitet.
Waren die Mitarbeiter bisher daran gewöhnt, große Mengen für die Handels- oder Zentralläger zu kommissionieren – die dann als Teil- oder Komplettladungen verschickt wurden –, wird das Ganze nun kleinteiliger und anspruchsvoller. Statt nur an ein Handelslager kann die Ware zum Beispiel an 20 Zentralläger und 700 Filialen gehen – oder in Form von Paketen an eine Vielzahl von Haushalten.
Neue Aufgaben erfordern deutlich mehr Picks im Lager
"Wir haben es im Lager mit deutlich mehr Picks zu tun", sagt Pascal Schober. Um die zu bewältigen, setzt das Unternehmen auf Unterstützung durch Automatisierung und erprobt neue Techniken wie Datenbrillen, die die Lageristen an die richtigen Regale oder Reihen lotsen.
Obgleich die Komplexität steigt, sieht der 26-Jährige vor allem die Chancen des E-Commerce. "Wir können uns dadurch neue Zielgruppen erschließen und weiteres Wachstum generieren", sagt Pascal Schober. Vorteile gebe es dabei für beide Seiten. Denn auch die Portal-Betreiber profitierten von der Zusammenarbeit mit der Spedition. "Logistik ist in ihrem Geschäft doch einer der entscheidenden Hebel für den Erfolg", sagt Schober.
Schober bekommt Einblick in neue Unternehmenskulturen
Die Spedition wiederum bekommt durch die Zusammenarbeit mit den Existenzgründern Einblick in neue Unternehmenskulturen. Diesen besonderen Geist will sie auch bei sich fördern. "Wir gehen zum Beispiel weg von den klassischen Projektgruppen", berichtet Schober. Stattdessen bilde man agile Teams, die dann interdisziplinär und fokussiert Themen in Angriff nehmen. "So treffen unsere klassischen Werte auf eine ganz neue Dynamik.“"
Die Öffnung für neue Ideen und Geschäfte ist explizit erwünscht. Die Spedition Schober will mit der Zeit gehen und den Entwicklungen nicht hinterherhinken. Eine entsprechende Richtung gibt der Spedition auch das vor Kurzem verabschiedete Programm Goal 2020 vor, das ihr den Weg in die digitale Neuzeit aufzeigt.