Zukunftskongress Nutzfahrzeuge 2015 Effizienzsteigerung im Detail

Schmitz CargoBull Foto: Thomas Küppers

Was Zulieferer und Trailer-Hersteller unternehmen, um den Kraftstoffverbrauch zu senken und die Klimagas-Emissionen zu verbessern, hörten die Teilnehmer am Nachmittag des zweiten Kongresstages

Dass sich nicht nur die Lkw-Hersteller der Mautaufgabe Kraftstoffsparen annehmen, zeigte Stefan Keller von Bosch. Der Vizepräsident der Robert Bosch GmbH schilderte, wie es zukünftig gelingen kann, die Abgaswärme bei schweren Nutzfahrzeugen als Antriebsenergie zu nutzen. "Heute gehen noch 35 Prozent der Energie als Abgaswärme verloren. Die wollen wir uns beim Fernverkehrs-Lkw nutzbar machen", argumentierte Keller und präsentierte sein Prinzip der Waste Heat Recovery.

Bezahlbare Energierückgewinnung

Dazu wird das Medium in einen Verdampfer gepumpt und über das Aggregat verdampft. Anschließend erhitzt es sich und entspannt sich über einer Turbine, die die Energie in den Antriebsstrang zurückführt. Im Moment dreht der Expander mit 120.000 Umdrehungen, was hohe Ansprüche an die Lager stellt. Wichtigste Aufgabe ist es, einen Systempreis darzustellen, der sich auch rechnet. Deshalb kommt dafür nur der Hauptabgasstrang in Frage. In den nächsten Jahren soll die Abgaswärmenutzung zur Serienreife entwickelt werden und zu bezahlbaren Preisen auf den Markt kommen.

E-Mobilität erobert Sattelauflieger

Schmitz Cargobull hat sich zur Aufgabe gemacht, die Elektromobilität in den Trailer zu bringen. Transformer Hybrid heißt das Projekt und hat zum Ziel, bis zu 25 Prozent Diesel pro Tonnenkilometer einzusparen. Im Bereich des Dreiachsaggregates platzierte der Trailer-Hersteller dazu einen E-Motor, der nach Bedarf und Möglichkeit zusätzliches Drehmoment liefert. Die Batterien als Energiespeicher mit Kühlelementen befinden sich vor den Achsen. "Den maximalen Einspareffekt erzielen wir, wenn wir den kompletten Lastzug als Ganzes betrachten, bei dem über eine Schnittstelle ein gemeinsames Energiemanagement umsetzbar ist", betonte Dr. Stefan Deutschle, Schmitz Cargobull. Geringere Einspareffekte lassen sich darstellen, wenn nur das Energiemanagement des Trailers berücksichtigt wird. Dafür könnte dieses Konzept schneller im Markt sein.

Trailer und Aerodynamik

Darüber hinaus würden absenkbare Dächer, so genannte Sitewings, Stirnwandverkleidungen, Heckspoiler und Rollwiderstandsoptimierungen an den Achsen zu Kraftstoff- und CO2-Einsparungen führen. Über die Höhe der möglichen Einsparungen durch Aerodynamik-Maßnahmen entscheidet vor allem das Einsatzprofil. Im Fernverkehr sei mehr drin als Verteilerverkehr.

Trailer Evaluation Tool

Für einen optimierten Trailer hat Krone das Trailer Evaluation Tool entwickelt. Damit sollen sich energieeffiziente Maßnahmen bewerten lassen. Dazu wird das Simulationstool mit umfangreichen Daten wie Einsatzprofil, Zuladung, Straßentyp, Verkehrsdichte, Fahrer und Fahrzeugmodelle sowie Kostenstruktur im jeweiligen Betrieb gefüttert. Ein Algorithmus generiert daraufhin einen Fahrzyklus und berücksichtigt sogar Störgrößen anhand von Zufallsereignissen. Im Ergebnis können Aussagen über wirtschaftlich sinnvolle Komponenten und Zusatzaggregate wie zusätzliche Liftachsen, Reifen-Label, Leichtbaumaßnahmen zur Leergewichtserhöhung getroffen werden.

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