ZF-Lenksysteme hat auf der IAA-Nutzfahrzeuge eine elektrische Zahnstangenlenkung für Transporter vorgestellt. Kraftstoffeinsparung und Systemfähigkeit mit Sicherheits- und Assistenzsystemen gehören zu den wesentlichen Vorteilen.
Ausgelegt ist die Servoelectric genannte Lenkung für Lenkachslasten von um die zwei Tonnen. Sie basiert auf dem Prinzip der Zahnstangenlenkung und ist mit einem Servomotor, Sensoren und einem elektronischen Steuergerät zusammengespannt. Die Sensorik registriert die Lenkbewegungen des Fahrers, das heißt Lenkmoment und Lenkgeschwindigkeit. Das Steuergerät errechnet aus den erfassten Daten die notwendige Lenkunterstützung, wonach der Servomotor das Moment über ein Kugelumlaufgetriebe auf die Zahnstange der Lenkung überträgt.
0,6 Liter weniger Sprit
Ein verringerter Kraftstoffverbrauch geht auf die Tatsache zurück, dass die Lenkung nur dann Leistung abruft, wenn auch tatsächlich gelenkt wird. Gegenüber einer hydraulischen Lenkung verringert sich der Verbrauch laut ZF Lenksysteme um etwa 0,6 Liter pro 100 Kilometer, gemessen im neuen Europäischen Fahrzyklus. Die Elektronik ist ebenso Voraussetzung für eine Schnittstelle mit diversen Sicherheits- und Assistenzsystemen. So lassen sich die Werte des Lenkradwinkels beispielsweise vom ESP oder der adaptiven Fahrwerkregelung nutzen.
Schnittstelle zu Spurhalte- oder Ausweichassistent
Ebenso können Spurhalte- oder Ausweichassistent mit der Lenkung vernetzt werden. Für eine Lenkungskorrektur greifen die Systeme entsprechend der jeweiligen Fahrsituation optisch, akustisch und haptisch ein. Hingegen übernimmt die Servoelectric bei einer Vernetzung mit einem Parkassistenten den gesamten Lenkeingriff. Geringe Bauraumgröße durch den Entfall von Lenkungspumpe und sogenannter Verschlauchung sind laut ZF Lenksysteme weitere Vorteile.