XPO Logistics Europe droht das Aus. Investor Elliott Capital Advisors verkauft seine Anteile und die Aktie stürzt ab.
Eigentlich wollte XPO Logistics aus Nordamerika mit der Übernahme von Norbert Dentressangle in Europa voll durchstarten. 3,24 Milliarden Euro haben sich die US-Amerikaner den Deal Mitte 2015 kosten lassen. 2017 stellte XPO-Chef Bradley Jacobs sogar weitere Zukäufe in Aussicht, die ebenfalls in die Milliarden gehen sollten.
Um weitere Übernahmen ist es still geworden. Dabei hatte die XPO Logistics Europe-Aktie im Jahr 2018 immerhin einen Gewinn in Höhe von 21,2 Prozent verbucht. Mittlerweile dürften die Anleger deutlich weniger entspannt sein. Denn die Aktie verlor auf Jahressicht 17,2 Prozent an Wert und notiert aktuell bei 260 Euro.
Investor zieht die Reißleine
Kein Wunder, hat doch beispielsweise der Investor Elliott Capital Advisors (ECA) erst kürzlich seine Anteile an XPO Logistics Europe abgestoßen. So vereinbarten der Großaktionär und der Logistiker am 22. November 2019 eine Übernahme der 898.128 ECA-Anteile zum Preis von 233.513.280 Euro, was ebenfalls einem Wert von 260 Euro pro Anteil entspricht.
Ärger mit der Gewerkschaft
Für die von XPO Logistics beauftragten Finanzberater Goldman Sachs und J. P. Morgan Securities dürfte dies sicherlich ein Argument sein, um das Europa-Geschäft des Logistik-Konzerns infrage zu stellen. Zumal die US-Amerikaner sich wohl auch den Unmut der Arbeitnehmervertreter zugezogen haben. So berichtet etwa Teamsters, die Gewerkschaft der Transportarbeiter und die größte Einzelgewerkschaft der USA, dass das Unternehmen bereits 2016 Arbeitsplätze in Frankreich abbauen wollte. Und das entgegen der Absprache, in den ersten 18 Monaten auf Kündigungen zu verzichten. Das wiederum habe die hiesigen Gewerkschaften auf den Plan gerufen.