Moralisches Handeln ist für Manager nicht immer so einfach. In München befasst sich Prof. Christoph Lütge seit fünfzehn Jahren damit. Oftmals sind falsch eingeschätzte Risiken der Auslöser ethischer Probleme.
Er ist ein gefragter Ansprechpartner, wenn es um Wirtschaft und Moral geht. Philosophie öffentlich und in der Anwendung ist sein Thema. Er will sich einmischen, gehört werden und sich trauen, den Medien ein Statement zu geben. Aktuell hat Prof. Dr. Christoph Lütge, Wirtschaftsethiker an der Technischen Universität München, zum Steuerfall von Bayern-Manager Uli Hoeneß Stellung bezogen. Im ZDF lief zum Start des Gerichtsverfahrens auf "Hallo Deutschland" ein Beitrag mit Interview.
Die Mitnahme-Mentalität der Steuersünder gebe es quer durch die Republik, doch Hoeneß ist mit mehr als 27 Millionen Euro wahrlich ein dicker Fisch für die Justiz – die er wohl am Fiskus vorbei in die eigene Tasche wirtschaftete und dabei baden ging. "Wieso hat er das über so viele Jahre gemacht und ist das Risiko eingegangen – das verstehe ich nicht", sagt der Professor. Viele ethische Probleme beruhen laut Lütge auf fehlerhaften Risikokalkulationen. 2Der Fall ist nicht nur eine Frage der Sitte. Als nüchterner Geschäftsmann hätte sich Herr Hoeneß eingestehen müssen: Ich kann dieses unkalkulierbare Risiko nicht eingehen." Wirtschaftsethik hat Konjunktur, und dies nicht erst seit der Wirtschaftskrise.
Was dahinter steckt und worauf es bei ethischem Handeln ankommt, erklärt der Münchner Professor im Interview mit trans aktuell in der nächsten Ausgabe. Die Fachzeitung können Sie ab Donnerstag hier bestellen.
Übrigens: Das Interview mit Christoph Lütge auf "Hallo Deutschland" können Sie hier anschauen.