Wegen der stark angestiegenen Zahl blinder Passagiere untersagt der Gouverneur der belgischen Provinz Lüttich Lkw-Fahrern das nächtliche Parken auf dem Rasthof Barchon bei Soumagne an der E40/E42.
Laut belgischer Bundespolizei hat der Provinzgouverneur von Lüttich gestern einen Erlass unterzeichnet, der das Parken auf der Rastanlage Barchon an der E40 beziehungsweise E42 für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen zGG zwischen 20.00 Uhr und 7.00 Uhr untersagt.
Der Grund für die Parkplatzverknappung an dieser wichtigen belgischen Transitroute: 60 bis 80 Migranten würden sich jede Nacht Zugang zu Lastwagen verschaffen, die Richtung Großbritannien unterwegs sind. Die Maßnahme gilt vorerst vom 23. Oktober bis 7. November 2019. Wegen des ohnehin knappen Parkraums für Lkw bleiben die übrigen Rastanlagen in der Provinz vom nächtlichen Parkverbot unberührt.
Bevorstehender Brexit verschärft die Situation
Wegen des bevorstehenden "Brexit" scheint die illegale Migration nach Großbritannien via Lkw wieder zuzunehmen. Erst heute Morgen wurden im Waterglade Industrial Park in Grays, Grafschaft Essex, 39 Leichen in einem Kühlauflieger entdeckt. Entgegen erster Meldungen war der Sattelzug nicht am vergangenen Samstag mit einer Fähre aus Irland eingetroffen, sondern aus dem belgischen Zeebrugge. Dort ging der Kühlauflieger solo auf die Fähre nach Purfleet, wo ihn ein 25-jährige Lkw-Fahrer aus Nordirland mit dem in Bulgarien zugelassenen Scania eines irischen Unternehmers aufgesattelt und nach Grays gebracht hat. Die Ermittlungen wegen Schleusungs- und Tötungsverdacht gegen ihn dauern an.
