VW Nutzfahrzeuge Hoffen auf die neuen Märkte

Bilanz, VW Nutzfahrzeuge 2013 Foto: Andreas Wolf 7 Bilder

Auf den ersten Blick sieht sie nicht schlecht aus, die Bilanz von VW Nutzfahrzeuge für 2012: Weltweite Auslieferungen und Umsatz auf Rekordniveau, Amarok und Crafter haben gut zugelegt. Doch am Horizont ziehen dunkle Wolken auf. Und somit die Angst, dass die Geschäfte künftig schlechter laufen könnten.

Dr. Eckard Scholz, Sprecher des Markenvorstands Volkswagen Nutzfahrzeuge gilt als umtriebiger Manager, als Chef, der Gas gibt. Ein operatives Ergebnis, dass sich um 6,1 Prozent von 449 Millionen Euro im Jahr 2011auf 421 Millionen Euro im Jahr 2012 verschlechtert hat, dürfte die Marke gut verkraften. Angesichts der Schuldenkrise in Westeuropa, unter der auch das Geschäft mit leichten Nutzfahrzeugen im vergangenen Jahr litt, ein immer noch passables Ergebnis. Vor allem angesichts der Tatsache, dass die Nachfrage besonders in Südeuropa mit Ländern wie Griechenland, Spanien, Portugal und Italien dramatisch zurückgegangen ist.

Verluste auf moderatem Niveau

Bezogen auf Westeuropa insgesamt und alle Marken beziffert VW Nutzfahrzeuge den Rückgang gegenüber 2011 auf fast elf Prozent. Am schlimmsten hat es den Nutzfahrzeug-Absatz von Citroen, Peugeot und Opel getroffen. Wann sich die Lage wieder entspannt, weiß niemand so genau. Auch VW Nutzfahrzeuge habe sich dem Trend nicht  in Gänze entziehen können. Dr. Eckard Scholz: "Zwar konnte unsere Vertriebs- und Handelsorganisation die Verluste auf ein moderates Niveau begrenzen, aber trotz gestiegener Marktanteile in unseren traditionellen Marktgebieten konnte hier kein Wachstum erzielt werden." In Westeuropa gingen die Auslieferungen laut Scholz um 1,9 Prozent zurück.

Caddy und T5 kommen in die Jahre

Umso mehr setzt VW Nutzfahrzeuge auf die Schwellenländer. Deutliche Wachstumsimpulse erwartet der Hersteller von den Märkten in Osteuropa, Südamerika und in Asien. Ein Ausgleich wird aber nur möglich sein, wenn nicht andere Konkurrenten schneller sind. Schließlich ist der Großteil des Fahrzeugprogramms von VW Nutzfahrzeuge nicht mehr ganz taufrisch, Caddy und T5 haben nunmehr zehn Jahre auf dem Buckel.

Konkurrenten drängen mit neuen Fahrzeugen auf den Markt

Beide Baureihen gleichzeitig zu erneuern, dürfte auf einen Kraftakt hinauslaufen. Andere Hersteller haben hier vorgebaut. So startet Ford beispielsweise derzeit ein wahres Feuerwerk an neuen Nutzfahrzeugen. Dr. Eckard Scholz: "Wir sind uns bewusst, dass unsere Wettbewerber mit neuen Produkten auf den Markt drängen, um uns Marktanteile abzunehmen. Mit klarer Kampfansage an den Caddy, aber auch an unsere T-Baureihe. Diese Herausforderung nehmen wir sehr ernst."

Sondermodelle von Caddy und Co.

Der Ausbau der Wettbewerbsposition beschränkt sich derzeit allerdings auf das Auflegen neuer Sondermodelle und Anbieten neuer Automatikgetriebe. Dazu gehört der Cross Caddy mit 17 Zoll-Felgen, Bi-Xenon-Scheinwerfer auf Wunsch, Reifen der Dimension 205/50 und erhältlichem 170 PS-TDI sowie silbernem Unterfahrschutz vorne und hinten. Zu haben ist er auch in Kastenwagen-Ausführung mit kurzem Radstand.

Amarok Canyon auf Wunsch mit 140 PS-TDI

Neu angelaufen ist auch das Sondermodell Caddy Jako-O, der zu einem Preisvorteil von bis zu 5.800 Euro auf den Markt kommen soll. An  Transportunternehmer und Handwerker, die Wert auf sportlichen Auftritt legen, richtet sich das Sondermodell Transporter Edition. Es glänzt mit schwarzen 17-  oder 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, mattschwarzem Dach und schwarzer Schweller- Beklebung mit "Edition"-Schriftzug. Noch in diesem Frühjahr soll ebenso der Amarok Canyon mit Reifen der Dimension 245/70 R 17 sowie Lampen- und Stylingbar in Serie gehen. Auf Wunsch gibt es ihn mit dem 140 PS-TDI, der den bisherigen 122 PS-TDI ablöst.

Studie e-Co-Motion

Eine grobe Richtung, in die sich das künftige Marken-Gesicht entwickeln könnte, gibt die 4,55 Meter lange und 1,90 Meter breite Studie des emissionsfreien Transporters e-Co-Motion vor. Ziel ist die Maxime größtmöglicher Raum auf minimaler Verkehrsfläche. Das Ladevolumen liegt bei 4,6 Kubikmeter, die Zuladung bei 800 Kilogramm. Vorgesehen ist ein Aggregat mit 68 PS Dauerleistung und kurzfristig abrufbarer Leistung von 115 PS. Das Fahrwerk soll so ausgelegt sein, dass mit geringem Aufwand variable Aufbauten möglich sind.

Elektro-Caddy im Flottentest

Eine Serienfertigung des e-Co Motion zieht VW Nutzfahrzeuge jedoch nicht in Betracht. Zweck der Studie ist, in Sachen Elektromobilität nicht den Anschluss zu verlieren. Konkreter ist hingegen das Projekt "Caddy Blue-e-Motion". Sein Elektromotor leistet 115 PS, das maximale Drehmoment liegt bei 270 Newtonmeter. Damit bringt es der Elektro-Caddy auf eine Reichweite bis zu 136 Kilometer. Zuladen kann er bis zu 580 Kilogramm. Über Importeure und VW-Töchter sollen Flottenbetreiber den Elektro-Caddy noch in diesem Frühjahr im Alltagsbetrieb testen können.

Crafter-Nachfolger baut VW in Eigenregie

Eine klare Ansage gibt es inzwischen vom VW Nutzfahrzeuge-Chef zu den Spekulationen über die Nachfolge des Crafter und die Zusammenarbeit mit Mercedes. Den im Jahr 2016 auslaufenden Vertrag mit den Schwaben wird VW Nutzfahrzeuge nicht verlängern. Dr. Eckard Scholz: "Wir entwickeln derzeit mit Nachdruck einen eigenen Crafter-Nachfolger." Wo dieser Transporter produziert wird und welche der kürzlich von Mercedes für den Sprinter vorgestellten neuen Assistenzsysteme  im aktuellen Crafter noch übernommen werden, darauf will sich der Markenvorstands-Sprecher allerdings noch nicht festlegen.

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