Der VSL sieht die Logistiker Baden-Württembergs gerüstet für die Versorgung der Bevölkerung.
Der Präsident des Verbands Spedition und Logistik Baden-Württemberg (VSL), Karlhubert Dischinger, fordert die Regierung auf, Lkw-Fahrer, Disponenten und Lagerpersonal wie Krankenhauspersonal, Polizei und Feuerwehr von arbeitsrechtlichen Restriktionen zu befreien, um Logistikketten im Besonderen bei Lebensmittel und Pharma aufrecht zu halten. Die hohe Systemrelevanz der Logistik werde in der aktuellen Coronakrise deutlich.
Logistikpersonal gleichstellen
Der Speditionsverband sieht die Unternehmen für die anstehenden Herausforderungen gerüstet und fordert die Regierung auf, das Logistikpersonal von Restriktionen zu befreien und dem Personal in Krankenhäuser, bei Polizei und Feuerwehr im Hinblick auf Arbeitszeit und Quarantäne gleichzustellen.
Die Branche hat demnach in den vergangenen Wochen Pandemiepläne erarbeitet und umgesetzt, schickte Teams ins Homeoffice und lässt Backupteams räumlich getrennt arbeiten. Und auch im Lager arbeiten Schichten zeitversetzt, um nicht in direkten Kontakt zu geraten.
Der Verband fordert die Regierung auf, Ausnahmen für das Personal zu erlassen, um die getroffenen Maßnahmen zu unterstützen. Die Schließung der Grenzen zu Frankreich und der Schweiz dürfen laut VSL nicht dazu führen, dass Lkw-Fahrer, die in dieser Region unterwegs sind, in Quarantäne geschickt und am Ende die Versorgungsketten gefährdet werden. Gleichzeitig verpflichten sich Logistikunternehmen, besondere Maßnahmen zum Schutz der eingesetzten Fahrer einzuhalten.
Bundeswehr und Logistik
Dischinger betont, es gelte, die bestehenden Strukturen der Logistik aufrecht zu halten. Die Übertragung der Aufgaben an die Bundeswehr würde erhebliche Störungen der Logistikkette zur Folge haben, so die Einschätzung des Verbandspräsidenten.
Der Speditionsverband (VSL/AVSL) Baden-Württemberg vertritt rund 460 Mitglieder, die wiederum etwa 60.000 Mitarbeiter beschäftigen. Außerdem repräsentiert der Speditionsverband die drittgrößte Branche in Baden-Württemberg mit ihren 400.000 Beschäftigten und rund 38 Milliarden Euro Jahresumsatz. Den Verbandsmitgliedern werden aktuelle Informationen sowie kompetente und individuelle Beratung in betriebswirtschaftlichen und logistischen Fragestellungen geboten. Über den angeschlossenen Arbeitgeberverband wird zudem über arbeits- und transportrechtliche Themen beraten und aufgeklärt.