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Vorstand Eschborn über Girteka Elvis sieht Girteka-Start gelassen

Elvis Teilladungen Foto: Elvis

Die Ladungskooperation Elvis sieht den Eintritt des litauischen Großflottenbetreibers Girteka in den innerdeutschen Komplettladungsmarkt (FTL) mit Gelassenheit.

„Dieser Schritt kommt für uns nicht überraschend“, sagt Vorstand Jochen Eschborn gegenüber der Fachzeitschrift trans aktuell. „Es sind in den vergangenen Jahren schon viele ausländische Logistikunternehmen nach Deutschland gekommen – und teilweise auch wieder verschwunden.“

In der Außenbetrachtung wirke der deutsche Markt aufgrund seines Potenzials und seiner Zentralität für viele sehr attraktiv. „Aber wenn man dann mit den gleichen Rahmenbedingungen wie die deutschen Kollegen antritt – unter Beachtung des Mindestlohns und anderer Vorschriften sowie mit den Einschränkungen des Fahrermangels – gehört schon viel dazu, um erfolgreich zu sein.“

Elvis-Vorsand Jochen Eschborn sieht in Girteka keine Gefahr.

Girteka sei vor allem eines – groß. „Doch Größe allein bringt keinen durchschlagenden Vorteil“, sagt Eschborn. Je größer ein Unternehmen sei, desto schwieriger die Steuerung. Wer langströmige Verkehre durch Europa bewege, habe pro Fahrer und Fahrzeug viel weniger Dispositionsaufwand als „in einem kleinen Land mit kleinen Entfernungen und kleinen Preisen.“ Hinzu kämen die zeitraubenden Dauerbrenner Rampe und Palette, mit denen die Branche in Deutschland konfrontiert sei und die sie beherrschen müsse.

Elvis-Vorstand Eschborn: Fahrermangel hemmt Entwicklungsmöglichkeiten

Die Einschätzung von Girteka, dass in Deutschland 20 Prozent der Fahrzeuge aufgrund des Fahrermangels auf dem Hof stehen, kann Eschborn nicht teilen. „Es gelingt uns schon noch, die Autos rollen zu lassen“, erläutert er. Das Problem sei eher die Fahrerqualität und die zu dünne Besetzungsquote. Sie mache sich vor allem bei Krankheit, Urlaub oder unvorhersehbaren Ereignissen bemerkbar, wenn im eigenen Fahrerbestand dann schlichtweg niemand mehr einspringen könne. Gehemmt würden durch den Fahrermangel vor allem der Ausbau des eigenen Fuhrparks und damit die Entwicklungsmöglichkeiten der Transportdienstleister. „Der Frachtführer würde sich gerne vergrößern, kann es aber nicht“, schildert Eschborn.

Seine Kooperation versteht sich als Verbund des Mittelstands. Elvis verfügt mit mehr als 180 Partnern aus über 20 Ländern in Europa über eine Flotte von rund 17.000 Lkw. Girteka hat nahezu ein Fünftel dieser Flotte und will in drei Jahren auf 10.000 eigene Lkw kommen. Doch müssen diese Fuhrparks nicht zwingend gegeneinander antreten. Elvis-Vorstand Jochen Eschborn kann sich auch eine Kooperation vorstellen. „Die Zusammenarbeit macht unseren Erfolg aus, wir glauben an Kooperationen und sind daher immer offen für Gespräche.“ Letztlich gehörten aber zwei Seiten dazu. Und noch ist es zu früh, als dass es schon Gespräche zwischen Elvis und Girteka gegeben hätte.

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