Die Bauarbeiten entlang der Teststrecke für den Feldversuch mit Oberleitungs-Lkw in Hessen haben begonnen.
Am Montag stellte Landesverkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) mit Repräsentanten des Bundesverkehrsministeriums und der Straßenbaugesellschaft Hessen Mobil in Frankfurt das Projekt vor und leitete offiziell die Bauarbeiten ein.
"Mit diesem Projekt wird der eHighway erstmals auf einer öffentlichen Straße in Deutschland erprobt", erklärte Al-Wazir. Damit unterstreiche das Land Hessen seine führende Rolle beim Übergang in eine zukunftsfähige Mobilität, sagte er.
Die Vorgabe: 95 Prozent weniger CO2 im Verkehrsbereich
Um bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu sein, muss der Verkehrsbereich Al-Wazir zufolge seinen CO2-Ausstoß gegenüber 1990 um 95 Prozent senken. Der Oberleitungs-Lkw soll dazu einen Beitrag leisten. Er sei doppelt so effizient wie ein konventioneller Lkw mit Verbrennungsmotor.
Die erforderliche Infrastruktur lässt Hessen Mobil zwischen den Anschlussstellen Zeppelinheim/Cargo City Süd des Frankfurter Flughafens und Darmstadt/Weiterstadt aufbauen – unter anderem Unterwerke, Masten und Fahrdrähte. Ende 2018 sollen nach Planung des hessischen Wirtschafts- und Verkehrsministeriums die Masten stehen und Anfang 2019 die ersten Lkw mit Geweih darauf verkehren.
Pro Richtung werden fünf Kilometer elektrifiziert
Pro Richtung ist geplant, fünf Kilometer zu elektrifizieren. Vorgesehen ist, dass sich fünf Hybrid-Lkw mit Stromabnehmern an dem über drei Jahre laufenden Feldversuch beteiligen. Gleiches gilt für die beiden anderen Projekte in Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg.
Die Besonderheit in Hessen liegt darin, dass sich Transport- und Logistikunternehmen aus verschiedenen Segmenten daran beteiligen. Mit von der Partie sind die Spedition Schanz, der Lebensmittel-Spezialist Meyer Logistik, der Fachgroßhändler Hegro Eichler-Kammerer sowie die Raiffeisen Waren-Zentrale (RWZ) und der Container-Spezialist Contargo.
Siemens als Betreiber des eHighway
Der Technologiekonzern Siemens hat den Zuschlag für Planung und Bau der Strecke erhalten. Er betreibt bereits in Schweden und Kalifornien entsprechende Strecken und lässt dort mit Partnern den Praxisbetrieb erproben.