Die Internationale Vereinigung für den Kombinierten Verkehr Schiene-Straße (UIRR) vermeldet für das Jahr 2016 leichtes Wachstum. Die internationalen Verkehre steigen am stärksten an.
Der europäische Kombinierte Verkehr (KV) hat im vergangenen Jahr leicht zugelegt. Die Zahl der Sendungen wuchs 2016 um 0,66 Prozent auf rund 2,9 Millionen, bei der Transportleistung wurde ein Anstieg von rund drei Prozent auf knapp 57 Milliarden Tonnenkilometer verzeichnet, so die Bilanz der internationalen Kombi-Vereinigung UIRR. Für die positive Entwicklung sorgte mit einem Plus von 1,2 Prozent bei den Sendungen und 4,4 Prozent in Tonnenkilometern gemessen der grenzüberschreitende unbegleitete Verkehr in Europa. Damit blieb er allerdings hinter dem Vorjahr mit einem Plus von 3,8 und 7,6 Prozent zurück.
Auffällig ist, dass rund 20 Prozent mehr Sattelauflieger mit dem Zug fuhren. 460.000 Einheiten waren auf der Schiene unterwegs, das war ein deutlicher Anstieg beim nationalen (plus 32,4 Prozent) wie auch beim grenzüberschreitenden KV (plus 18 Prozent). Ihr Anteil an den Verkehren betrug 2016 etwa 16 Prozent. Dagegen nahm die Zahl der komplett verladenen Lkw auf der Rollenden Landstraße um 7,4 Prozent auf rund 135.000 Fahrzeuge ab, der Anteil des begleiteten KV am Gesamtergebnis verringerte sich auf unter fünf Prozent. Allerdings sind wichtige Rola-Betreiber wie Rail Cargo Operator aus Österreich und die französische Viia in die Berechnungen nicht einbezogen, da sie keine UIRR-Mitglieder sind.
Container und Wechselbrücken stellen Löwenanteil
Den Löwenanteil stellen mit einem stabilen Anteil von 80 Prozent aller Sendungen Container und Wechselbrücken. Die durchschnittliche Entfernung bei nationalen KV-Verkehren ging um drei Prozent auf 491 Kilometer zurück, während die Zahl der Sendungen erstmals seit Jahren um 0,8 Prozent anstieg. Der interkontinentale Verkehr ist mit einem Plus von sechs Prozent langsamer gewachsen als im Vorjahr, als hier 27 Prozent verzeichnet wurden. Mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent bleiben die alpenquerenden Korridore die wichtigsten Strecken für den KV.
Höhere Investitionen in die Schieneninfrastruktur und damit verbundene Baustellen führten europaweit zu einer schlechteren Qualität der Verkehre. Auch niedrige Ölpreise und Mauten setzten den Kombinierten Verkehr bei steigenden Trassen- und Energiepreisen unter Druck.
Die Vereinigung
- Die Internationale Vereinigung für den Kombinierten Verkehr Schien-Straße (UIRR) wurde 1970 gegründet
- Die Organisation vertritt die Interessen der europäischen KV-Operateure und seit kurzem auch die der Terminalbetreiber
- Im vergangenen Jahr sind KTL (Deutschland), Sopron Terminal/Gysev Cargo (Ungarn) und Swissterminal (Schweiz) dazugekommen
- Damit sind heute 17 der 32 Mitgliedsunternehmen Terminalgesellschaften
- Seit vergangenem Jahr sind unter anderen Krone und Schmitz Cargobull offizielle Partner der UIRR