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Verband favorisiert Schienen-Elektrifizierung VDV lehnt Oberleitungs-Lkw ab

Siemens und Scania Foto: Dietmar Gust

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) lehnt die geplanten Feldversuche mit Oberleitungs-Lkw in Deutschland ab.

"Der Oberleitungs-Lkw ist keine realistische Alternative, um im Transportgewerbe in Sachen Klimaschutz voran zu kommen", erklärte VDV-Vizepräsident Joachim Berends in Berlin. "Von Konzepten, die weder technisch, finanziell noch europaweit politisch tragfähig sind, sollte man lieber gleich die Finger lassen", empfiehlt Berends.

VDV: Oberleitungs-Lkw extrem teuer und ineffizient

Der VDV vertritt rund 600 Unternehmen des öffentlichen Personenverkehrs und des Schienengüterverkehrs. Er warnt davor, dass der Betrieb von Hybrid-Lkw mit Stromabnehmern „extrem teuer und ökologisch ineffizient“ sei. Der enorme Aufwand und die hohen Kosten für die Stromversorgung egäben ökonomisch und ökologisch keinen Sinn. "Weit sinnvoller, billiger und schneller erreichbar ist der Ausbau des Schienennetzes für den Güterfernverkehr." Es sei bereits weitgehend elektrifiziert, eine Vollelektrifiziertung koste deutlich weniger und sei europäischer Konsens. Der zweite Punkt sei beim Oberleitungs-Lkw nicht gegeben, dessen Einführung der VDV als nationalen Alleingang bezeichnet.

VDV-Vizepräsident Berends legt bei seiner Argumentation Wert darauf, dass er kein Gegner des Gütertransports auf der Straße ist. Er ist Vorstand der Bentheimer Eisenbahn, zu der auch die Lkw-Spedition Kraftverkehr Emsland gehört. "Der Lkw wird auch zukünftig eine wichtige Rolle im Kurz- und Mittelstreckenverkehr mit batteriegetriebenen Fahrzeugen haben", sagt Berends. Die Zukunft sei also nicht ein Gegeneinander, sondern eine vernünftige Aufgabenteilung beider Verkehrsmittel.

Startschuss für Oberleitungs-Teststrecke in Hessen erfolgt

Anlass der VDV-Kritik ist der Startschuss für die Bauarbeiten für die erste Teststrecke für Oberleitungs-Lkw, die in den nächsten Monaten in Hessen ensteht. Am Montag hatte Landesverkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) mit Repräsentanten des Bundesverkehrsministeriums und der Straßenbaugesellschaft Hessen Mobil in Frankfurt das Projekt vorgestellt und offiziell die Bauarbeiten eingeleitet.

"Mit diesem Projekt wird der eHighway erstmals auf einer öffentlichen Straße in Deutschland erprobt", erklärte Al-Wazir. Damit unterstreiche das Land Hessen seine führende Rolle beim Übergang in eine zukunftsfähige Mobilität, erklärte er. Die erforderliche Infrastruktur lässt Hessen Mobil zwischen den Anschlussstellen Zeppelinheim/Cargo City Süd des Frankfurter Flughafens und Darmstadt/Weiterstadt aufbauen – unter anderem Unterwerke, Masten und Fahrdrähte. Ende 2018 sollen nach Planung des hessischen Wirtschafts- und Verkehrsministeriums die Masten stehen und Anfang 2019 die ersten Lkw mit Geweih darauf verkehren. Pro Richtung werden fünf Kilometer elektrifiziert.

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