Die Traton SE – Mutter von MAN und Scania – will den US-Lkw-Bauer Navistar komplett übernehmen. Aktuell hält der Konzern 16,8 Prozent der Marke.
Die Traton SE will ihre Position auf dem nordamerikanischen Nutzfahrzeugmarkt stärken und den US-Lkw-Bauer Navistar übernehmen. Das Angebot für den Erwerb sämtlicher Navistar-Stammaktien beläuft sich auf 35 US-Dollar pro Aktie. Dies entspricht laut Traton einer Prämie von 45 Prozent auf den Schlusskurs der Navistar-Aktien vom 29. Januar 2020 und von 19 Prozent auf den 90-Tages-Durchschnittskurs. Aktuell hält der Konzern bereits 16,8 Prozent der Marke.
Übernahme als nächster logischer Schritt
Traton sieht in dem Vorsatz, Navistar komplett zu übernehmen, "den logischen nächsten Schritt" auf die seit 2017 bestehende Allianz. Diese Kooperation hätte durch die höhere Einkaufskraft und die Integration neuer Technologien für beide Unternehmen erheblichen Wert generiert. Durch die mögliche Übernahme sieht Traton das kombinierte Unternehmen für die Zukunft, die neue Regulierungen und sich schnell entwickelnde Technologien in Bezug auf die Konnektivität, den Antrieb und das autonome Fahren bringen wird, besser aufgestellt. Der Zusammenschluss von Tratons führender Position auf dem europäischen und dem südamerikanischen Markt mit Navistars Präsenz in Nordamerika würde ein führendes Unternehmen mit globaler Reichweite und komplementären Fähigkeiten schaffen, so der Konzern.
"Die vorgeschlagene Transaktion würde einen Marktführer im Bereich Nutzfahrzeuge mit globaler Reichweite und einem starken Portfolio führender Marken und innovativer Produkte, Technologien und Dienstleistungen schaffen und gleichzeitig einen sofortigen und erheblichen Wertzuwachs für die Aktionäre von Navistar erbringen", erklärt auch Andreas Renschler, Chief Excecutive Officer von Traton.
Abschluss bis Ende 2020 denkbar
Das Angebot wird nun von Navistar geprüft, die Transaktion müsste dann im zweiten Schritt von den Traton-Gremien, der Volkswagen AG und des Board of Directors und der Aktionäre von Navistar abgesegnet werden. Ferner müsse ein bindender Zusammenschlussvertrag und Unterstützungsvereinbarungen mit bestimmten Großaktionären von Navistar ausgehandelt werden. Dann könnte die Übernahme laut Traton bis Ende 2020 abgeschlossen werden.