Unterwegs auf der A 2 Es ist ein Drama

Foto: Jan Bergrath
Meinung

Nahezu jede Woche passiert auf der A 2 ein Lkw-Unfall am Stauende. Deutsche Fahrer kritisieren eine mangelnde Polizeipräsenz bei Abstands- und Überholvergehen. Der Verkehrsminister sucht nach Lösungen. Heute bin ich selber mit einem Lkw auf der „Warschauer Allee“ unterwegs, um mir einen Eindruck zu verschaffen, ob dort wirklich die beklagten „Wild-West“-Verhältnisse herrschen.

Dirk Fohler aus Magdeburg fährt seit mehr als zehn Jahren für die Spedition Berners aus Obergartzem. Im FERNFAHRER Heft 10/2018, der am 8. September erscheint, berichte ich unter anderem von einem wirklich vorbildlichen Kurs zum sogenannten Risk Management bei Berners, bei dem die Fahrer auf Wunsch der Versicherungen zum Thema Schaden- und Unfallvermeidung sensibilisiert werden. Bei diesem Kurs entstand die Idee, mit einem Lkw selber einmal über die A 2 nach Berlin zu fahren. Denn dort stellt Daimler am 6. September den neuen Actros vor. Ein wahrer Hochsicherheitstruck. Ich bin sehr gespannt.

Video zum Thema
Autobahn A2
Unterwegs auf der A2

Auf dem Weg nach Berlin teile ich mir mit Dirk das Steuer. Wir werden uns darüber unterhalten, warum immer mehr deutsche Fahrer Angst auf dieser Autobahn haben. Angst, in einen Lkw-Unfall am Stauende zu geraten. Denn immer öfter droht die Gefahr von hinten, selbst wenn man als Fahrer rechtzeitig abbremst oder einen Notbremsassistenten hat, der das zuverlässig macht. Doch immer noch fahren rund 40 Prozent der Lkw ohne diesen Lebensretter auf den deutschen Autobahnen.

Kritik an mangelnder Polizeipräsenz

Ablenkung und zu geringer Abstand sind nach wie vor die häufigsten Unfallursachen. Natürlich kontrolliert die Polizei die Sicherheitsabstände. Doch wie ich bereits in meinem Blog „Nicht zu fassen" geschrieben habe, verhindert eine europäische Richtlinie, dass Bußgelder, die nicht sofort nach einer Abstandskontrolle per Video verhängt werden, im Ausland eingefordert werden können.

Auch klagen immer mehr deutsche Fahrer über regelrechte „Wild-West"-Zustände auf der A 2, die, glaubt man des Aussagen, eigentlich „Wild-Ost"-Verhältnisse heißen müssten, wenn es denn stimmt, dass sich vor allem Fahrer aus Osteuropa trotz der ebenfalls stattfindenden Kontrollen nicht ans Überholverbot halten. Sogar eine „Elfenbeauftragte" sollte im Sommer die aktuelle Unfallserie stoppen. Das war natürlich Unfug. Der niedersächsische Verkehrsminister Dr. Berns Althusmann setzt lieber auf die Aufklärung und veranstaltet am Mittwoch, dem 5. September auf der Raststätte Auetal an der A 2 einen hochkarätig besetzten Verkehrssicherheitstag.

Foto: Jan Bergrath
Fahrerwechsel: Autor Jan Bergrath übernimmt das Steuer.

Mitmachen und Fragen stellen

Was ist davon Übertreibung – und was sind die Fakten? Im Heft 11 des FERNFAHRER werden wir ausführlich darüber berichten. Bis dahin habt Ihr die Möglichkeit, uns auf Facebook Eure Einschätzung zu senden und Eure Fragen, die wir an die entsprechenden Stellen bei der Polizei und dem Innenministerium stellen können.

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