Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sorgt sich jetzt doch um die zunehmenden Lkw-Unfälle am Stauende.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sorgt sich jetzt doch um die zunehmenden Lkw-Unfälle am Stauende.
Er hat die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) beauftragt, Notbremssysteme in Lastwagen genauer zu untersuchen. So weit, so gut. Doch dann kommt jener Satz, der die Hoffnung gleich wieder im Keim erstickt. "Sobald die Ergebnisse auf dem Tisch liegen, will sich die Bundesregierung auf internationaler Ebene dafür einsetzen, die technischen Vorschriften entsprechend anzupassen, um Notbremsassistenzsysteme noch sicherer und effektiver zu machen", wird Dobrindt zitiert.
Überprüfen von Notbremsassistenten braucht Zeit
Staatliche Prüforganisationen sind schon so etwas wie ein Tanker auf den Weltmeeren der Forschung. Es dauert immer etwas, bis sie in Fahrt geraten. Kurz gesagt: Es ist zum einen gar nicht klar, wo die BASt, die offensichtlich von diesem Auftrag überrascht wurde, die Notbremsassistenten (NBA) testen will, denn die eigene Prüfanlage ist dafür eigentlich gar nicht geeignet. Wenn das geklärt ist und die richtigen Experten, die sich mit dem komplexen Thema auskennen, zusammengestellt sind, wird es aller Erfahrung nach schon eine gewisse Zeit dauern, bis konkrete Ergebnisse vorliegen.
Ob Dobrindt dann überhaupt noch Verkehrsminister sein wird, ist die eine Unbekannte dieses Spiels auf Zeit. Wesentlich problematischer ist allerdings, dass er sich dann erst auf internationaler Ebene für eine Verbesserung der Systeme einsetzen will. Diese Aussage ist bei der aktuellen politischen Situation der Europäischen Union ungefähr genauso bedeutsam wie seine dauerhafte Forderung nach einer "europäischen Lösung" bei der Frage des Verbots zur Verbringung der regelmäßigen wöchentlichen Ruhezeit im Lkw.