Der Verkehrssektor muss dringend nachbessern. Der Meinung ist zumindest das Umweltbundesamt.
"Der Verkehrssektor ist der einzige Sektor, der seine Emissionen seit 1990 nicht mindern konnte", sagt Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamts. "Weil immer mehr Güter auf der Straße transportiert werden und der Trend zu mehr PS und schwereren Fahrzeugen geht, haben die sparsameren Motoren dem Klimaschutz wenig genützt." Im Verkehrssektor müsse daher dringend mehr passieren. Der Sektor verursache aktuell rund 18 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland, der Energiebereich 39 Prozent. Anders als in dieser Sparte, seien die Emissionen im Verkehrsbereich aber sogar gestiegen. Zwischen 2000 und 2013 sei der Güterverkehrsaufwand auf der Straße um rund 31 Prozent gestiegen. Im Jahr 2013 verursachten allein Lkw laut Umweltbundesamt rund 38,7 Millionen Tonnen CO2. Man rate daher dringend dazu, mehr Gütertransport von der Straße auf die Schiene und das Schiff zu verlegen. Zudem wäre es sinnvoll, die Lkw-Maut auf Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen auszuweiten.
Dagegen hat sich jedoch der Bund der Steuerzahler Deutschland ausgesprochen. In einer Mitteilung heißt es, eine Mautpflicht für diese Fahrzeugklasse nutze dem Umweltschutz gar nichts. Hierbei handele es sich vornehmlich um Lieferwagen von Handwerkern und Dienstleistern, die Material zum Kunden transportieren. In der Regel sei es in diesen Fällen nicht möglich, auf Bahn oder Schiff auszuweichen. Eine solche Straf-Maut für Handwerker verringere den Verkehr nicht, sondern steigere lediglich die Mauteinnahmen.