Mit dem Elektro-Smart mal eben schnell zum Doktor oder Einkaufen? In Herbolzheim ist das möglich – zum Nulltarif für Kollegen.
Ein großes Windrad macht den Autohof an der A 5 unverwechselbar. Es wurde 1998 errichtet, denn der Seniorchef Karl-Heinz Schreiber verkauft nicht nur Benzin. „Ich denke auch an die Zukunft.“ Der Betrieb ist mit rund 700.000 Kilowatt selbst produziertem Strom CO2-neutral, erst recht, wenn auch noch die geplante Grundwasser- Wärme- und -kühlanlage demnächst in Betrieb geht. Und die Lkw-Fahrer sind willkommen. „Sie sind mit Abstand die wichtigste Zielgruppe.“ Sie haben auf einem riesigen Parkplatz mit rund 50.000 Quadratmeter Fläche die Auswahl.
Oder lieber ins Hotel nebenan? Zwei Anbieter von System-Gastronomie brutzeln um die Wette, das Autohof- Restaurant wartet auf die weniger Eiligen. Es gehört auch eine Lkw-Waschstraße zum Autohof. Doch besonders gerne steigen die Kollegen in einen Elektro-Smart. Mit ihm können sie kostenlos zum nächsten Arzt fahren, denn Schneider gehört zu den Mit-Initiatoren von DocStop. Das Wägelchen steht aber auch für Einkaufstouren zur Verfügung. Schneider hat dafür Verständnis, dass manch einer seine Kühlbox aus Kostengründen lieber beim Discounter auffüllt.
Apropos sparen: Eine sogenannte Genossenschaftskarte, die auch bei einer Stellplatzreservierung eine Rolle spielt, sammelt pro 100 Liter Diesel 30 Cent. Schneider. „Früher gab es Kaffee-Gutscheine. Aber dann hatten manche 30 oder 40 Zettel im Geldbeutel und wussten nicht mehr, wohin mit dem Kaffee.“ Doch kann die Karte auch mit zusätzlichem Geld geladen werden.
Das lohnt sich, denn dann bekommt der Fahrer noch einmal 20 Prozent Rabatt auf alles, was er im Autohof zahlt, also Duschen, Essen oder Trinken. Das System funktioniert auch im Schwesterbetrieb Kappel- Grafenhausen an der A 5. Kurzum, es gibt nicht viel zu meckern, höchstens, dass die 1996 eröffnete Anlage langsam in die Jahre kommt und vielleicht mal renoviert werden sollte. Aber das steht schon längst auf der Agenda des Chefs.