Truck Rallye Hintergrund Harald Chemnitz: „Protest ging nicht gegen Kotterer“

Chemnitz Foto: Lisa Bahr 8 Bilder

„Ich will nicht als Trickser dastehen. Das ging überhaupt nicht gegen Dietmar.“ Harald Chemnitz, Sieger der Klasse Lkw über 7,5 Tonnen bei der diesjährigen Rallye Breslau, wehrt sich gegen den Eindruck, sich diesen Erfolg mit unlauteren Mitteln „erschlichen“ zu haben. „Wir wussten bis zur Siegerehrung selber nicht, ob unserem Protest stattgegeben wurde.“

Zur Vorgeschichte: Team Kotterer ging mit einem Vorsprung von einer Stunde in die Schlussetappe um dann mit 45 Minuten „Miesen“ in der Gesamtwertung dazustehen. Was war passiert? Ein Kontrollpunkt (CP) vom Dienstag war am Samstag aberkannt worden. Das macht zwei Stunden Strafzeit. Als Grund wurde ein Protest genannt, eingelegt vom Team Chemnitz. Dessen Teamchef und Fahrer Harald Ch. sieht sich nun eben jenen „Trickserei“-Vorwürfen ausgesetzt. Doch den Grund für die ganze Aktion sieht der Mehrfach-Sieger der Rallye Breslau ganz wo anders. „Angefangen hat das damit, dass wir am Dienstag an eine sumpfige Wiese kamen. Dort standen Streckenhelfer, die uns sagten, die großen Trucks sollten nicht in diese Wiese einfahren. Hinter der Wiese war aber ein CP. Wir sind der Anweisung gefolgt und haben die Wiese samt CP umfahren. Eine ähnliche Situation gab es dann später noch einmal. Am Abend im Fahrerlager haben wir dann die Wertungsausdrucke mit anderen Teams, so auch mit Ostaszewski, verglichen und bei der Auswertung die exakte Zahl der CPs hinterfragt. Dabei stellte sich heraus, dass nur Kotterer und Neubert genau diese CP hatten, die wir nicht anfahren durften. Die hatten also quasi eine CP zu viel auf dem ‚Kassenzettel’ (Auswertungsausdruck, Anm.d.Red.).Wir wollten das mit der Orga klären, fanden aber tagelang in der Rallyehektik keinen verantwortlichen Ansprechpartner. Die hatten ja genug mit aktuellen Streckenänderungen und anderen organisatorischen Dingen um die Ohren. Dann nahte der Samstag und wir mussten was machen. Also haben wir den Protest eingelegt. Damit war das Ding hoch offiziell und die Orga musste sich um die Frage kümmern.“

Das Ergebnis ist bekannt. Kotterer und Neubert wurde die CP aberkannt und damit ein Gleichstand an dieser Stelle hergestellt. Zum großen Nachteil für die Vorarlberger, die auf diese veränderte Situation nicht mehr reagieren konnten. Fahrer Michael Kotterer:“ Hätte ich das gewusst, ich hätte einen Zacken zugelegt. So habe ich das Auto durch die Etappe getragen. Ärgerlich!“Den Schuh müssen sich demnach die Wertungs-Verantwortlichen in der Organisation anziehen. Für Harald Chemnitz ist diese Klarstellung wichtig. „Wir wollen nicht so dastehen, als würden wir uns den Sieg mit solchen Mitteln erschleichen. Außerdem wollen wir den Kotterers beim nächsten Mal schließlich wieder in die Augen sehen können.“

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