Truck Race Donington Very British!

Truck Race Foto: Richard Kienberger 20 Bilder

In England spielt nicht nur das Wetter verrückt. Auch für die Truck Racer ging es auf der englischen Traditionstrecke kurios zur Sache.

In gewohnter Manier lieferte sich die MAN-Speerspitze ein heißes Duell um die Pole Position auf der englischen Traditionsstrecke im Donington Park. Doch vorher kam es zu einem kuriosen Zwischenfall. Der englische Fahrer Luke Taylor hatte verschlafen nach dem Qualifying die Strecke zu verlassen und drehte munter in der SuperPole seine Runden. Daraufhin kam es mit Albacete fast zu einer Kollision. Glück im Unglück für Albacete. Es kam zu keiner Berührung, aber die Zeit war futsch. Sofort legte der Spanier nach und sicherte sich hinter Hahn die zweite Position. Hinter dem MAN, folgte der Buggyra von Vrsecky, vor dem MKR-Trio mit Lacko, Oestreich und Bösiger, Lacheze, Kiss, Mäkinen und Janiec.

Hart aber fair zwischen Lacko und Vrsecky

Im ersten Rennen übernahm Hahn souverän die Führung vor Albacete. Der versuchte mehrfach am Deutschen vorbei zu ziehen. Hahn ließ sich aber nicht in einen Fehler treiben. In den hinteren Reihen gab es ein heißes tschechisches Duell zwischen Vrsecky und Lacko. Hart aber fair hieß die Devise und so lieferten die beiden eine tolle Show, ohne dass einer mit der Brechstange arbeiten musste. Das bessere Ende hatte Lacko, der ganz knapp vor Vrsecky die Linie überquerte. Dahinter folgten Bösiger, Lacheze, Janiec und Kiss, der sich somit die Pole für das zweite Tagesrennen sichern konnte. Richtig Pech hatten hingegen Oestreich und Bösiger. Bösiger schleppte sich auf der Position fünf über die Linie. Oestreich fiel aus.

Kiss von der Pole

Die Pole nutzte Kiss in seinem futuristischen MAN nicht. Bereits nach kurzer Zeit musste der Ungar die Führung an den französischen Markenkollegen Lacheze abgeben, der auf dem Weg zu seinem zweiten Sieg war, nach dem Überraschungserfolg vor einer Woche in Nogaro. Mit einem bereits komfortablen Vorsprung wurde der Bernau-MAN aber plötzlich langsam und musste den folgenden Vrsecky ziehen lassen. Schadensbegrenzung für Lacheze, der immerhin noch Zweiter wurde hinter dem Buggyra. Eine starke Aufholjagd zeigte Hahn, der von der achten Position auf die Platz drei fahren konnte. Doch nicht nur an der Spitzte gab es ordentlich Action. Janiec, Kiss und Albacete lieferten sich einen heißen Kampf um die Punkte. Dabei hatte Janiec, der normalerweise nicht unbedingt als diszipliniertester Fahrer gilt, das beste Ende für sich.

Kiss und Albacete müssen Federn lassen

Nach einer Kollision von Kiss und Albacete konnte der Franzose einen sicheren vierten Platz nach Hause fahren, während die beiden Streithähne deutlich Federn und Positionen lassen mussten. Mit dem Messer zwischen den Zähnen zeigte Oestreich eine beispiellose Vorstellung und preschte von der letzten Position auf die achte Position vor. Das Pech schien den MKR-Trucks zumindest an diesem Sonntag aber förmlich an den Reifen zu kleben. Nach einer Kollision musste Markus Oestreich seinen Truck erneut abstellen und beendete den Samstag mit einer Doppelnull. Bösiger schaffte es, immerhin noch den fünften Platz einzufahren.

Regenguss am Sonntag

Im Qualifying am Sonntag holte sich fast schon wie gewohnt Hahn die Pole vor Albacete. Hinter der MAN-Speerspitze folgten die MKR-Renaults von Oestreich und Bösiger, deren Zeiten nur ein Wimpernschlag trennte. Hinter dem Quartet folgten Lacheze und Vrsecky, Janiec, Lacko, Kiss und Blaise der mit einer starken Vorstellung die Top Ten komplettierte.
Nach einem heftigen Schauer mussten die Truck Racer das erste Sonntagsrennen unter schwierigen Streckenbedingungen unter die Räder nehmen. Dabei behielten alle einen kühlen Kopf. In der ersten Kurve blieb es erstaunlicherweise ruhig, ohne allzu große Berührungen. Hahn führte das Feld vor Albacete, Oestreich, Bösiger und Vrsecky um den 3,149 km langen Kurs. Doch der eigentlich als Regenspezialist bekannte Hahn kam, wie bereits in Misano, mit den nassen Verhältnissen deutlich schlechter zurecht als Albacete, der den Altensteiger nach einigen Runden passieren konnte. Es schien sogar so, als ob Hahn plötzlich bei nassen Bedingungen nur noch mit stumpfen Waffen kämpfen könnte. Der sonst eigentlich schwächere Oestreich, machte dem Europameister ordentlich Druck und schaffte es letztendlich auch an seinem Landsmann vorbei zu ziehen. Hinter den ersten drei, sicherte sich Bösiger den vierten Platz vor Vrsecky, Lacko, Janiec und Kiss, der sich wie am Vortag mit dem achten Platz die Pole für den zweiten Tageslauf sichern konnte.

Sieg für Kiss

Im letzten Lauf machte es der Ungar besser und behielt die Nerven. Runde um Runde konnte der MAN Pilot dem Feld davon ziehen. Eine starke Show lieferte auch Vrsecky auf seinem Freighliner ab, der mit beherzten Manövern an Landsmann Lacko und dem Franzosen Janiec vorbei auf die Zwei fahren konnte. In der Verfolgergruppe wurde es noch einmal richtig spannend. Rad an Rad lieferten sich Bösiger, Albacete und Hahn heiße Fights. Dabei kamen sich Bösiger und Albacete ziemlich in die Quere, wodurch Albacete und Hahn am Schweizer vorbei ziehen konnten. Das EM-Führungsduo machte derweil weiter Druck nach vorne und konnte sich sogar noch Lacko und Janiec schnappen. Somit beendete Kiss das Rennen als Überraschungssieger vor Vrsecky, Oestreich, Hahn und Albacete. Hinter den ersten fünf folgten Lacko, Janiec, Bösiger Summerfield und Mäkinen.
Nach dem Rennen hagelte es von mehreren Seiten Proteste gegen einige Manöver. Leittragende waren Jochen Hahn, der beim nächsten Rennen in zwei Wochen auf dem Nürburgring drei Plätze weiter hinten starten muss. Dem Finnen Mika Mäkinen wurde eine 30 Sekunden-Strafe aufgebrummt, womit dieser auf den 15. Platz abrutschte und aus den Punkten flog.

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