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Transport Logistic Die Schienen-Operateure auf der Messe

Thomas Kueppers, Transport Logistic, Messe München, Schiene Foto: Thomas Kueppers

Bahnunternehmen und Operateure stellen auf der Transport Logistic neue IT-Lösungen, Service-Angebote und Umschlagtechniken vor.

Einen festen Platz auf der Transport Logistic haben traditionell auch die Eisenbahnverkehrsunternehmen, Schienen-Dienstleister und Kombi-Operateure. Einige Anbieter im Überblick: DB Cargo (Halle B6, Stand 209/310) legt den Schwerpunkt auf digitale Lösungen. Die Bedürfnisse von kleinen und mittelständischen Unternehmen will das Portal "Box2Rail" der TFG bedienen. Hier kann mit nur einem Klick ein Container per Bahn von deutschen Seehäfen zum Empfänger im Hinterland und in umgekehrter Richtung verschickt werden. Ein besserer Kundenservice soll mit der Plattform "MyRailportal" gewährleistet werde, wo unter anderem Bestellung, Sendungsverfolgung und Abrechnung abgewickelt werden können.

Das alles geht nicht ohne intelligente Fahrzeuge, die Daten melden, die dann wiederum von intelligenten IT-Prozessen für Kunden im europäischen Netzwerk von DB Cargo ausgewertet werden. Als Vorreiter sieht das Unternehmen seinen "innovativen Güterwagen" mit intelligenter Sensorik. Eine Versuchsflotte von mehr als 500 verschiedenen Güterwagen, die mit zahlreichen Sensoren ausgestattet sind,  ist bereits im Einsatz. Sie liefern Informationen, beispielsweise zu Position, Beladung, Stößen, Feuchtigkeit und Temperatur. Bis 2020 sollen rund 40.000 Güterwagen von DB Cargo mit den Sensoren ausgestattet werden. Ein solcher Wagen wartet zum Test im Außengelände der Messe. Gezeigt werden auch Netzwerk-Produkte von DB Cargo, besonders ein neuer Shuttle Richtung China.

TFG Transfracht ist Marktführer der containerisierten Seehafenhinterlandverkehre

Die DB-Tochter TFG Transfracht (Halle B6, Stand 307), die kürzlich die Häfen Koper in Slowenien und Wilhelmshaven an ihr Netzwerk angebunden hat, präsentiert sich als Marktführer der containerisierten Seehafenhinterlandverkehre. Der Gemeinschaftsstand mit DB Intermodal Services will die Besucher "Gemeinsam in die digitale Welt der Logistik" führen, ein wichtiges Thema ist auch die Automatisierung. Vorgestellt wird eine neue Buchungsplattform, die speziell auf kleine und mittlere Unternehmen zugeschnitten ist. Bahntransporte sollen damit noch näher und einfacher vermittelt werden. TFG will hier als Dienstleister eine Vorreiterrolle spielen.

Die Rail Cargo Group (Halle B6, Stand 217/318), die Güterverkehrstochter der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), ist in München mit technischen Neuheiten im Bereich Waggonequipment dabei. Außerdem werden innovative Transport- und Umschlagsmöglichkeiten präsentiert. Vorgestellt werden auch neue Relationen innerhalb Europas. Die Messebesucher können neben geschäftlichen Besprechungen auch ihre Fähigkeiten als Lokführer an einem Lok-Simu­lator unter Beweis stellen.

Rhein Cargo kombiniert clever

Unter dem Motto "clever kombiniert" steht Rhein Cargo (Halle B3, Stand 221/322) für Hafen und Eisenbahn aus einer Hand. Das Unternehmen verfügt eigenen Angaben zufolge über eine der modernsten Lok-Flotten im deutschen Schienengüterverkehr und hat Anfang 2017 zehn neue E-Loks BR 187 in Dienst gestellt. Das Unternehmen befördert sämtliche Güter auf der Schiene, größte Produktgruppe sind Mineralöltransporte mit mehr als 14.000 Zügen pro Jahr.

Besonders hervorgehoben werden in München verkehrsträgerübergreifende Logistiklösungen zur Einbindung der eigenen Standorte Köln, Neuss und Düsseldorf in den europäischen Güterverkehr. Rhein Cargo bewegt rund 50 Millionen Tonnen und 1,3 Millionen Container-Einheiten pro Jahr, täglich sind es im Schnitt mehr als 100 Güterzüge. Mit 90 eigenen Lokomotiven und 700 Waggons wird ein internationales Eisenbahn-Netzwerk mit Direktzugverbindungen nach Österreich, Polen, der Schweiz, Italien und in die Benelux-Länder bedient.

Die Captrain Deutschland-Gruppe (Halle B5, Stand 111/210) präsentiert sich als Partner für innovative, maßgeschneiderte und effiziente Logistiklösungen auf der Schiene, sowohl bei  internationaler Traktionsleistung, Werksbahnbetrieb oder bei individuell auf die Prozesse der Kunden zugeschnittenen Transportkonzepten. Mit Betriebsstandorten in Deutschland, Dänemark, den Niederlanden und Polen, Lizenzen in Österreich, der Schweiz und Tschechien sowie mit Schwestergesellschaften in Belgien, Frankreich, Italien und Spanien ist das Unternehmen europaweit präsent. 2016 beförderte Captrain Deutschland 54,7 Millionen Tonnen Güter bei einer Transportleistung von 11,3 Milliarden Tonnenkilometern und erzielte mit 1.400 Mitarbeitern einen Umsatz von 332 Millionen Euro.

Containertransporte zwischen Europa und Asien über die Transsibirische Eisenbahn

Das Unternehmen Far East Land Bridge (FELB, Halle B5, Stand 104) ist spezialisiert auf Containertransporte zwischen Europa und Asien über die Transsibirische Eisenbahn. Ein Schwerpunkt auf der Messe ist die zuletzt eingerichtete einzige Direktverbindung von Südchina (Shilong) nach Europa, die  Dienstleistungen sollen aber auch in andere Teile Südasiens ausgedehnt werden. Nach Italien wurden unter anderem Verbindungen für leichte Fracht nach Mailand, Padua oder Bari entwickelt, die auf die dortige Modeindustrie abzielen. Der Service LCL (Less Than Container Load) erlaubt es Kunden, für kleinere Sendungen den Platz im Container mit anderen Interessenten zu teilen. Der Vorteil der Bahnverbindung sei, dass sie günstiger sei als Luftfracht und schneller als das Schiff, betont FELB. Angesprochen werden sollen gleichermaßen kleine, mittlere und große Verlader, auch um individuelle, neue Relationen zu starten.

Die Schweizer präsentieren sich gemeinsam

Mehrere Schweizer Unternehmen präsentieren sich auf dem Freigelände der Messe unter der Überschrift Swiss Movers (Freigelände, Stand 804/1). Der gemeinsame Auftritt soll die Effizienz und die Vernetzung der schweizerischen Logistik verdeutlichen. SBB Cargo ist mit dem Bereich Asset Management sowie den beiden Tochtergesellschaften Chem Oil Logistics und SBB Cargo International vertreten. Weitere Aussteller sind Innofreight, die Universität St. Gallen (HSG), der Logistikcluster Basel sowie die Gateway Basel Nord. Die ACTS Abroll-Container-Transport-Service präsentiert sich mit kompletten Transportlösungen für Schüttgüter auf Schiene und Straße.

Auf Gleis 1/4 kann der 5L-Demonstratorzug, der "Güterwagen der Zukunft" der SBB, besichtigt werden. Er wurde mit innovativen Komponenten in 16 Wagen konfiguriert und soll Mitte 2017 in den Realbetrieb gehen. Ziel ist eine Reduzierung der Lärmemissionen um mindestens fünf bis zehn Dezibel gegenüber dem heutigen klotzgebremsten lärmsanierten Güterwagen. Der Zug weist eine Vielzahl an innovativen Komponenten auf, beispielsweise radial einstellbare Drehgestelle, neuartige Radsätze und Scheibenbremsen, eine automatische Kupplung, Telematik und Sensorik. Das Vier-Jahres-Projekt läuft unter dem Motto: "Leise, leicht, laufstark, logistikfähig und life-cycle-kostenorientiert". Bereits heute sind SBB-Güterwagen mit Innovationen ausgerüstet. Dazu gehören Verwiegetechnik als Beladehilfe, Überwachung des Verschlusszustands, RFID-Identifikation von Wagen, Temperaturüberwachung und Geo-Lokalisierung oder eine Stromversorgung für Kühlcontainer durch das SBB-Netz.

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