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trans aktuell-Webinar Ob Wasserstoff oder LNG: Förderung nutzen

Foto: SYSTEM

trans aktuell-Webinar „Lkw-Antriebe der Zukunft“. Experten informierten über Fördermöglichkeiten und Potenziale von neuen Kraftstoffen.

Wann und wie? Diese zwei Fragen bestimmten das trans aktuell-Webinar zum Thema „Alternative Lkw-Antriebe der Zukunft“. Das gleichnamige Symposium mit der Ladungskooperation Elvis als Gastgeber hatte wegen der Covid-19-Pandemie verschoben werden müssen. Jetzt lieferte die Onlineveranstaltung, moderiert von trans aktuell-Chefredakteur Matthias Rathmann, aktuelle Informationen.

Grüne Produkte in Transport und Logistik

Wann ist der Zeitpunkt zum Handeln? „Wir glauben, dass sich zum Thema gerade jetzt ein Möglichkeitenfenster auftut“, sagte Referent Nikolja Grabowski, bei Elvis verantwortlich für die politische Kommunikation. Gesellschaft und Politik erhöhen in puncto Nachhaltigkeit auch den Druck auf Industrie und Handel, die daher auch bald grüne Produkte in Transport und Logistik brauchen.

Optionen gibt es inzwischen einige. „Wir als Ladungskooperation sehen für jede Technik individuelle Anwendungsbeispiele“, sagte Grabowski. Einige Elvis-Partner haben demnach bereits batterieelektrische E-Lkw auf der Kurzstrecke im Einsatz; LNG und CNG erlebten im Fernverkehr durch die Mautfreiheit einen Boom.

Grabowski rät den Branchenunternehmen explizit dazu, First Mover zu werden und eigene Leuchtturmprojekte zu starten. Dann könnten sie mit den alternativen Antrieben Erfahrungen sammeln und mit einem Angebot zur Stelle sein, wenn der Kunde nach einem grünen Produkt frage. Nicht nur sicherten Unternehmen sich so einen Wettbewerbsvorteil, sondern bänden auch Mitarbeiter und Kunden, sagte Grabowski.

1,16 Milliarden für Lkw

Wie aber soll der Umstieg auf alternative Antriebe finanziert werden? Johannes Daum, Teamleiter Strombasierte Kraftstoffe und Programmleiter Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien (NOW), berichtete von den aktuellen Ergebnissen des Nutzfahrzeuggipfels des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) und des Autogipfels im Kanzleramt. Ziel ist, bis 2030 ein Drittel der Verkehrsleitung im Straßengüterverkehr durch elektrische oder strombasierte Kraftstoffe zu erreichen.

Die Kernmaßnahmen des „Gesamtkonzepts klimafreundliche Nutzfahrzeuge“ sehen die Förderung des Markthochlaufs alternativer Nutzfahrzeugtechnologien und den Bau von Tank- und Ladeinfrastruktur, die Steuerung des Infrastrukturausbaus und die Schaffung des regulatorischen Umfelds vor. Der Haushaltsrahmen von 1,16 Milliarden Euro gelte bis 2023. „Es ist aber erkennbar, dass auch darüber hinaus Geld zur Verfügung gestellt wird, ob als Kaufförderung für Fahrzeuge oder Ähnliches, wird sich zeigen“, erläuterte Daum.

LNG überbrückt Transformationsphase

Eine Antriebstechnologie, die großes Potenzial für eine Emissionsreduzierung hat und deren Marktreife schon vorhanden ist, ist LNG. Nach Angaben von Norman Wendt, Teamleiter Mobilität der Deutschen Energie-Agentur (Dena), ist LNG daher auch ideal für die Transformationsphase, bis grüner Wasserstoff oder entsprechend grüne Batterien erhältlich seien.

Mautbefreiung muss geklärt werden

Dafür müsse der Bund aber die von der EU-Kommission abgelehnte Verlängerung der Mautbefreiung für LNG-Lkw sowie die Frage klären, ob Bio-LNG-Lkw angerechnet werden.

Ein weiterer Vorteil von LNG ist laut Wendt, dass eine unbegrenzte Vermischung von fossilem LNG mit erneuerbarem Methan, also Bio-LNG und synthetischem LNG, möglich sei. Auch der Infrastrukturausbau sei jetzt fortgeschritten. Ende des Jahres werde es bundesweit 50 Tankstellen geben, diese Zahl werde sich 2021 vermutlich verdoppeln.

Über Förderung wird im November entschieden

Der Hochlauf der Fahrzeugförderung im Rahmen des EEN-Förderprogramms ist laut Wendt erheblich – die Anträge übersteigen das Fördervolumen, auch die für das erste Quartal veranschlagte Summe sei bereits gebunden. Eine Entscheidungsvorlage für weitere fünf Millionen Euro für das Jahr 2021 werde aber voraussichtlich noch im November geben.

Wann dann die Ablösung des Diesels erfolgt? Keiner kann die Zukunft vorhersagen, aber Gasfahrzeuge sind für Nikolja Grabowski schon einmal ein „schneller Ersatz“. – „Je länger der Diesel an Bord ist, desto schwerer ist es, die Klimaziele zu erreichen“, gab Norman Wendt beim Webinar zu bedenken. Laut Johannes Daum ist eine breite Technologieförderung ratsam, von 2030 bis 2050 würden sich dann die besten Technologien herausstellen, die auch TCO-ideal seien.

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