Das Land Thüringen hat den Pilotversuch mit einem 25 Meter langen Lkw um ein Jahr bis Ende dieses Jahres verlängert. Das berichtet die trans aktuell unter Berufung auf das Thüringer Verkehrsministerium. Seit Frühjahr 2008 ist ein so genannter Euro-Combi der Spedition Rigterink in Thüringen im Einsatz. Er fährt Zwieback für den Hersteller Brandt und pendelt zwischen dem Brandt-Werk in Ohrdruf und der Rigterink-Niederlassung Hermsdorf. Dazu ist der Lkw vor allem auf der A4 unterwegs. Thüringens Verkehrsminister Gerold Wucherpfennig (CDU) begründet die Verlängerung des Probelaufs mit dem positiven Zwischenergebnis. „Der Lkw bewegt sich unauffällig auf den zugewiesenen Abschnitten“, sagt er. Es habe bisher weder Unfälle noch Gefährdungen gegeben. Der Betreiber Rigterink mit Zentrale in Nordhorn (Niedersachsen) lobt ebenfalls die Vorteile des verlängerten Fahrzeugs. Gegenüber herkömmlichen Lkw spare der Euro-Combi täglich 600 Kilometer Wegstrecke und 152 Liter Kraftstoff ein. „Das bedeutet eine Reduzierung des Stickstoffausstoßes um 640 Kilogramm sowie des Kohlendioxidausstoßes um 52 Tonnen pro Jahr“, sagt Firmenchef Bernd Rigterink gegenüber trans aktuell. Im Gegensatz dazu hat die Allianz pro Schiene die Verlängerung des Pilotversuchs scharf kritisiert. Laut Geschäftsführer Dirk Flege sei es unbegreiflich, dass sowohl die Meinung der thüringischen Bevölkerung als auch der Beschluss der Verkehrsministerkonferenz weiterhin komplett ignoriert würden. „Es ist unstrittig, dass die überdimensionierten Fahrzeuge die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zusätzlich gefährden“, sagte Flege. Auch das Argument, Riesen-Lkw seien ökologisch sinnvoll, können man so nicht stehen lassen. „Wenn wir in Deutschland Monstertrucks zulassen, wird es zu einer Verkehrsverlagerung von der umweltfreundlichen Schiene auf die Straße kommen.“