Die globale Wirtschaftskrise hat im ersten Halbjahr 2009 zu einem beispiellosen Rückgang der Verkehrsnachfrage in Deutschland geführt. Zu diesem Ergebnis kommt das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) in seinem Herbstbericht 2009. Demnach verringerte sich die beförderte Gütermenge im Straßen-, Schienen und Binnenschiffsgüterverkehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16,6 Prozent. Die Verkehrsleistung schrumpfte um 15,1 Prozent. Alle Verkehrsträger mussten mit zweistelligen Mengen- und Leistungsrückgängen kämpfen, so das BAG. Gründe für den Rückgang im Binnenverkehr und im grenzüberschreitenden Verkehr sind laut BAG die rückläufige Industrieproduktion und die geringen Handelstätigkeiten. Im Straßengüterverkehr verringerte sich im ersten Halbjahr 2009 im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum 2008 die beförderte Gütermenge um 230,4 Millionen Tonnen (minus 15,6 Prozent) auf 1,25 Milliarden Tonnen. Die Beförderungsleistung lag dem BAG-Bericht zufolge bei 132,5 Milliarden Tonnenkilometer (tkm) und somit bei Minus 12,7 Prozent. Im Binnenverkehr schrumpfte das Aufkommen um 15,2 Prozent auf 1,19 Milliarden Tonnen. Die Beförderungsleistung ging um 11,1 Prozent auf 117,4 Milliarden Tonnenkilometer zurück. Besonders hart traf es den grenzüberschreitenden Verkehr. Hier bilanziert das BAG ein Minus von 22,5 Prozent auf 62,8 Millionen Tonnen, die Verkehrsleistung ging um 23,4 Prozent auf 15,1 Milliarden Tonnenkilometer zurück. Auch im Werkverkehr und im gewerblichen Verkehr verzeichnet das BAG im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 ein Minus von 17,7 Prozent. Im Fernbereich (151 km und mehr) ging die Gütermenge um 12,3 Prozent, die Leistung um 13,7 Prozent zurück. Die Fahrleistung auf der Autobahn verringerte sich um 15,4 Prozent. Insgesamt fuhren in- und ausländische Lkw 11,9 Milliarden Kilometer. Im Gegensatz zu den mautpflichtigen Fahrleistungen kletterten die Mauteinnahmen dem Bericht zufolge um 22,3 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Das BAG weist in seinem Bericht zudem darauf hin, dass sich die Situation in den letzten Monaten auf dem Güterverkehrsmarkt etwas stabilisiere, viel besser werde es allerdings nicht werden. Die schlechte wirtschaftliche Lage verursache im Straßengüterverkehr deutlich mehr Insolvenzverfahren und Betriebsaufgaben. Viele Unternehmen hätten Lkw stillgelegt, Kurzarbeit eingeführt oder Personal entlassen und keine neuen Investitionen getätigt.