Studie von Webfleet Solutions zeigt Trend zur Automatisierung während Corona – 1.050 Flottenentscheider in Europa befragt.
Der Trend zur Digitalisierung hat sich in der Coronapandemie noch einmal verstärkt. Das zeigt eine Studie des Telematikspezialisten Webfleet Solutions. Dazu hat das Unternehmen 1.050 Flottenentscheider in ganz Europa befragt – darunter hauptsächlich Betreiber von Transporterflotten. Aber auch Pkw- und Lkw-Fuhrparks waren dabei. Die Ergebnisse beziehen sich dabei auf den Zeitraum vom Beginn der Coronapandemie in Europa im März 2020 bis August 2021, dem Zeitpunkt der Umfrage.
Digitalisierung hilft in der Corona-Pandemie
Die Mehrheit der Fuhrparkverantwortlichen (74 Prozent) hat demnach seit Beginn der Coronapandemie mehr digitale Lösungen eingeführt. Fast alle diese Flotten (97 Prozent) gaben an, dass dies ihrem Unternehmen dabei geholfen habe, die Pandemie zu überstehen. Der wichtigste Grund für die Digitalisierung von Fuhrparks war demnach die Steigerung der Effizienz (51 Prozent), gefolgt von der Minimierung des physischen Kontakts (48 Prozent) und der Verbesserung der Sicherheitsstandards (41 Prozent).
Dies spiegelt sich auch darin wider, welche Vorkehrungen Flottenmanager getroffen haben, um die Verbreitung von Covid-19 einzudämmen, denn die drei wichtigsten digitalen Lösungen, die im Befragungszeitraum eingeführt wurden, waren elektronische Unterschriften (57 Prozent), digitale Dokumente (53 Prozent) sowie mobile Anwendungen (52 Prozent). Gerade im KEP-Bereich tragen diese Maßnahmen ebenso zur Effizienz wie auch zum Schutz der Zusteller vor dem Coronavirus bei.
Kosten für Kraftstoff senken
Auswirkungen hat die Pandemie auch an anderer Stelle auf die Fuhrparks: Bei 59 Prozent der Flotten stiegen demnach die Kraftstoffkosten. Mehr als die Hälfte der Fuhrparkleiter (58 Prozent) berichtete außerdem von einem erhöhten Stresslevel ihrer Fahrer. Bei 57 Prozent der Unternehmen hat sich die Zahl der Kunden erhöht.
Diese Auswirkungen korrelieren laut der Studie von Webfleet Solutions mit dem Nutzen, den die Flottenmanager von der Digitalisierung erwarten. An erster Stelle steht hier die Steigerung der Kundenzufriedenheit (82 Prozent). Darauf folgt die Verbesserung des Wohlbefindens der Fahrer (74 Prozent), wohingegen die Senkung der Betriebskosten der Fahrzeuge mit 68 Prozent an dritter Stelle liegt.
Mangelnde Ressourcen als Hemmschuh
Aber für nicht jeden der Befragten standen mögliche Ersparnisse aus verbesserten Prozessen im Vordergrund. So gaben immerhin 26 Prozent der Fuhrparkverantwortlichen an, dass sie keine weiteren digitalen Lösungen eingeführt hätten. Davon nannten wiederum 30 Prozent die Kosten als Hauptgrund, der sie davon abhalte. Rund ein Viertel von ihnen (28 Prozent) erklärte, dass sie bereits digitale Lösungen nutzten, während immerhin 24 Prozent nach eigenen Angaben nicht über die nötige Zeit oder Ressourcen für die Einführung einer Flottenmanagementlösung verfügen. Hier spielt auch die Firmengröße eine Rolle. Laut der Umfrage haben gerade einmal 59 Prozent der Fuhrparks mit ein bis zehn Fahrzeugen neue digitale Lösungen seit Beginn der Coronapandemie eingeführt.
Große Flotten investieren eher
Größere Flotten mit 51 und mehr Fahrzeugen investierten hier hingegen viel häufiger. Das heiße aber nicht, dass die Digitalisierung für kleinere Flotten nicht geeignet sei, heißt es seitens des Telematikanbieters. Das Gegenteil sei der Fall. Webfleet Solutions biete, so die Aussage des Unternehmens, individuelle Lösungen für jede Flottengröße an. Spezielle Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen könnten daher sehr wohl die Effizienz steigern, die Kosten senken, die Fahrer unterstützen und auch die Fahrzeugleistung verbessern.
Unterschiede tun sich zudem beim Blick auf die Nationalitäten auf. Die Niederlande führen den Trend zur Digitalisierung an. 85 Prozent der Fuhrparkverantwortlichen führten dort im Befragungszeitraum entsprechende Lösungen ein. Im Gegensatz dazu haben gerade einmal 65 Prozent der Fuhrparks in Deutschland neue digitale Lösungen bekommen. Das bedeute in diesem speziellen Fall jedoch nicht, dass deutsche Fuhrparks weniger stark automatisiert seien, denn im Vergleich zu anderen Ländern habe Deutschland schon vorher den höchsten Anteil an Fuhrparks mit IT-unterstützen Lösungen zur Verwaltung ihrer täglichen Aufgaben gehabt, heißt es.
Neue Lösung von Webfleet Solutions und TomTom
Webfleet Solutions hat nun gemeinsam mit dem Kartierungsspezialisten TomTom die Webfleet-Work-App sowie die TomTom-Go-Fleet-App auf den Markt gebracht. Diese Lösungen dürften gerade für kleinere Flotten interessant sein. Die Webfleet-Work-App ist als Android-Lösung die zentrale Anlaufstelle für Flottenmanager und Fahrer für alle Arbeitsschritte. Mit der App TomTom Go Fleet hat der Fahrer wiederum Zugriff auf Karten, Verkehrsinformationen und Navigation. Der Trend zur Digitalisierung ist also auch weiterhin ungebrochen.
