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Studie von Boston Consulting Neue Technologien verändern Nutzfahrzeugmarkt

Foto: Adobe Stock/panimoni

Neue Antriebsstränge, Fortschritte in der autonomen Fahrtechnik und explosives Wachstum der Konnektivität werden den Nutzfahrzeugmarkt bis 2030 bereits grundlegend verändert haben. Davon geht eine Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting zur „Zukunft der Nutzfahrzeuge“ aus.

Für ihre Studie haben die Berater demnach mehr als 100 weltweite Hersteller, Lieferanten und Experten befragt. Laut der Studie werde die Anpassungsgeschwindigkeit bei neuen Antriebe und autonomen Fahrzeuge je nach Region und Nutzung aber unterschiedlich sein, während das Thema Konnektivität allgegenwärtig sei und neue Geschäftsmodelle generiere, die die Ertragsquellen in der gesamten Wertschöpfungskette verschieben werden.

Drei Antriebstechnologien

Laut der Studie gehören bei den Antrieben drei Technologien die Zukunft: LNG, weil der Tankvorgang schnell von Statten geht und es im Fernverkehr einsetzbar ist – Voraussetzung für die kommerzielle Nutzung sei aber noch eine angemessene Infrastruktur (Tankstellen und Vertriebsnetz).

Wasserstoff-Brennstoffzellen: Die Vorteile sind ebenfalls eine schnelle Betankung, null Emissionen und die Eignung für den Fernverkehr. Voraussetzung dafür sei aber die Verfügbarkeit von billiger elektrischer Energie; hier hätten etwa Frankreich und China eher die Möglichkeit zur schnellen Umsetzung.

Batteriebetriebene Elektrofahrzeuge: Diese eigenen sich der Studie zufolge eher für leichte Nutzfahrzeuge im Nah- sowie im Stadtverkehr, Voraussetzung sei hier die klimaneutrale Gewinnung von Strom. Ab 2025, so die Experten, werden die Betriebskosten von batterieelektrischen Fahrzeugen, unter denen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor liegen.

Elektroantrieb für leichte Nutzfahrzeuge

Nach Angaben der Berater werden 2030 Fahrzeuge mit neuer Technologie in Europa mit 31 Prozent einen größeren Anteil ausmachen als etwa in den USA, aber einen geringeren als in China. Den größten Anteil an alternativen Antrieben erwarten die Experten demnach mit 46 Prozent im Bereich leichte Nutzfahrzeuge bis 6 Tonnen, wobei das Gros auf batteriebetriebene Elektrofahrzeuge entfallen dürfte. Bei mittleren und schweren Lkw sehen die Experten LNG klar im Vorteil, zumindest in Regionen, wo der Kraftstoff zur Verfügung stehe, wobei die Technologie in der Brennstoffzelle einen ernstzunehmenden Wettbewerber habe.

Verbrennungsmotor im gewerblichen Bereich länger im Einsatz

Auch das Thema autonomes Fahren war Gegenstand der Studie: Demnach sind im Vergleich zum Pkw-Sektor im Lkw-Bereich die Einführung alternativer Antriebe nicht so eng an die Technologie zum autonomen Fahren gekoppelt. Bei der Frage der Geschwindigkeit, mit der sich autonome Fahrzeuge etablieren werden, drücken die kommerziellen Kunden nach Ansicht der Studie deutlich auf die Bremse: Weil sie auch das Thema Gesamtkosten im Blick haben, werde der Verbrennungsmotor vermutlich auch in den ersten Phase des autonomen Fahrzeitalters im gewerblichen Bereich weiter dominieren.

Autonome Technologie für den Fernverkehr

Lediglich rund zehn Prozent der leichten Lkw, so die Prognose, werden daher ab 2030 autonom fahren. „Die Technologie ist noch nicht reif für die Strapazen im typischen Lieferverkehr und auch die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen noch erarbeitet werden“, so das Urteil der Beratungsexperten. Auch die Vorteile seien im Lieferverkehr geringer, weil für die Zustellung immer noch ein Fahrer gebraucht werde.

Anders im Fernverkehr: Hier erwarten die Experten bereits ab 2030 einen Anteil von 20 Prozent an autonomen Fahrzeugen und damit die schnellste Verbreitung in allen drei Fahrzeugklassen – aus zwei Gründen: weil es keine großen Streckenunterbrechungen gibt und der Kostenvorteil am größten sei. Die Einführung in Europa könnte sich aber aufgrund der rechtlichen Unterschiede der einzelnen EU-Länder schwieriger gestalten als in den USA und in China.

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