Nach einer Studie von LBBW Research wird der weltweite Nutzfahrzeugmarkt auch wegen strenger werdenden Emissionsvorschriften weiter zulegen. Der Anteil alternativ angetriebener Lkw liege derzeit bei 1,3 Prozent.
Die jährliche Wachstumsrate von 2,4 Prozent für Europa ist immerhin noch um einiges besser als die globale Prognose von 1,3 Prozent - den Experten zufolge fällt sie so verhalten aus, da der chinesische Markt nach jahrelangem starken Wachstum erstmals gesättigt ist. In den Schatten gestellt werden beide Zahlen von den Prognosen für Südamerika. Die Experten der baden-württembergischen Landesbank erwarten für den Kontinent ein durchschnittliches Nachfrageplus von 15,7 Prozent.
Hinter dem Nachfrageplus stecken laut LBBW Research auch strenger werdende Emissionvorschriften zum Lärm- und Schadstoffausstoß. Kostentreiber bleiben aber weiter Personal und Treibstoff, beides seien daher auch wichtige Verkaufsargumente für teilautonome und sparsame Lkw.
Bei der Frage nach dem Antrieb haben die Experten eine eindeutige Meinung: Gerade auf der Langstrecke werde im nächsten Jahrzehnt weiter der Dieselantrieb die Nase vorn haben. Der Anteil der Dieselfahrzeuge liege derzeit bei 94,5 Prozent. Der Anteil der alternativen Antriebe am Gesamtbestand liege hingegen bei gerade einmal 1,3 Prozent, wobei sich Flüssiggas (LNG) einen leichten Vorsprung vor Erdgas (CNG) und Elektro-Lkw erarbeitet hat. Von den alternativen Antrieben entfallen dabei 11.813 Einheiten auf reine Elektrofahrzeuge, wobei mit 5.762 Einheiten rund die Hälfte auf die DHL Streetscooter-Fahrzeuge entfällt.
Für die alternativen Antriebe prognostiziert die Studie bis 2026 einen Anstieg in Deutschland auf rund 20 Prozent am Gesammarkt der mittelschweren Lkw. Für 40 Prozent käme allerdings wegen besonderer Funktionen und daraus resultierenden hohen Energiebedarfs kein alternativer Antrieb in Frage, etwa Müllwagen oder Kranwagen. Bei den schweren Lkw geht die Studie 2026 von einem Anteil alternativer Antriebe von rund zehn Prozent aus.