Er ist alter Hase und schlauer Fuchs zugleich: Thomas Arendt hat seinen Job im Griff und weiß auch bildlich das Beste draus zu machen.
Verabredet sind wir in einem Dorf an der A 81, so um den 48. Breitengrad rum. Keiner würde darauf wetten, dass es in diesem Nest überhaupt ein Industriegebiet gibt. Doch tatsächlich taucht plötzlich der einschlägige Wegweiser auf, und schon eine Minute später rückt Thomas’ rot-blauer Zug ins Bild. Für noch einen Lkw wäre kaum Platz. Denn wo es idyllisch ist, geht’s eben auch oft eng zu.
Der Tag geht zur Neige, die Abendsonne taucht die Szenerie in warmes Licht, der Blick kann über blühende Obstbäume hinweg frei bis hin zur Zollernalb schweifen. "Auf Raststätten oder Autohöfen bin ich selten zu sehen", sagt Thomas, der so ruhige Plätzchen wie dieses hier entschieden vorzieht. Doch wie findet man so etwas? "Viel Erfahrung, ein bisschen Google Earth und ein gewisser Riecher", bringt Thomas das Rezept auf den Punkt, das nicht nur für ungestörte Ruhe, sondern auch für keinerlei Such-Stress auf überfüllten Parkplätzen steht.
Fahrer Thomas Arendt: Minutengenau eingehaltene Lenk- und Ruhezeiten
Angenehmer Nebeneffekt seiner kleinen Bibliothek an autobahnnahen, aber kaum frequentierten Stellplätzen: Thomas Arendt ist fast schon berüchtigt für seine nahezu minutengenauen Punktlandungen bei den Lenk- und Ruhezeiten. Früh hat sein Tag heute schon begonnen mit einer Fuhre H-Milch aus dem heimischen Osnabrücker Raum in den Dortmunder Hafen. Die Tetrapacks dort loszuwerden, ging erheblich schneller, als all die Gerätschaften aufzuladen, mit denen er nun eine größere Schweiz-Rundfahrt in Angriff nimmt: "Mal dauert die Tournee eine ganze Woche, mal schaffe ich auch zwei Umläufe von Sonntagnacht bis Freitag", sagt der 57-Jährige, dem diese Art Trampverkehr viel besser gefällt, als feste Linie zu fahren. "Ich steuere auch so gut wie keine großen Industriekunden an", skizziert er die Art seiner Touren, "sondern eher Baumärkte oder kleinere Geschäfte.
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