Die Spedition Stöhr aus Rottenacker setzt auf das Transport Management System Winsped von LIS. Im Zusammenspiel mit dem Carcube, der Telematik von Trimble, liegen immer die aktuellsten Daten vor.
Für das operative Geschäft sind bei der Stöhr Spedition mit Sitz in Rottenacker am Rande der Schwäbischen Alb schon lange keine Excel-Listen mehr im Umlauf. "Wir haben im Jahr 2002 das Transport Management System Winsped von LIS eingeführt", sagt Geschäftsführer Erwin Stöhr. Damals habe man sich verschiedene Lösungen angeschaut. "Die Entscheidung fiel dann zugunsten des Programms von LIS Logistische Informationssysteme", erzählt Stöhr. Eines sei sicher – ohne die IT-Lösung wolle er nicht mehr arbeiten.
Das Modul Win-Lager ist ein Lagerwirtschaftsprogramm
Mit ein Grund für den Zuschlag für Winsped war das Modul Win-Lager. Wie der Name schon vermuten lässt, verbirgt sich dahinter ein Lagerwirtschaftsprogramm. "Das war und ist für uns ein wichtiger Baustein", erklärt er. Denn damit managet das Unternehmen die 12.000 Quadratmeter Logistikfläche in dem vor vier Jahren neu bezogenen Standort.
Besonders wichtig sei ihm aber auch schon damals die modulare Erweiterbarkeit von Winsped gewesen. Ob Laderaum- oder Tourenoptimierung – die LIS-Software lässt sich nach den eigenen Bedürfnissen erweitern.
Besonders geschickt für Stöhr: Mithilfe des Moduls Application Service Providing (ASP) braucht der Logistikdienstleister lediglich die zentrale Datenbank in Rottenacker zu pflegen. Denn dank ASP können die Mitarbeiter des Tochterunternehmens Plus Logistik in Kleinostheim ebenfalls darauf zugreifen. Möglich macht das ein Web-Client, mit dem man von jedem Rechner weltweit per Internet auf die Datenbank von Winsped zugreifen kann.
Die Daten der Telematik fließen direkt in Winsped ein
"Selbst die Integration unserer Telematik war kein Problem." Stöhr hat vor vier Jahren den Carcube von Trimble, damals noch Punch Telematix, eingeführt. Über eine Schnittstelle arbeiten die beiden Lösungen miteinander. "Das möchte ich nicht mehr missen", sagt Erwin Stöhr. So wissen die neun Disponenten immer, welche Ladung sich auf welchem Lkw befindet. Darüber hinaus sehen die Innendienst-Mitarbeiter, wo ihre Kollegen gerade lang fahren beziehungsweise welcher Tätigkeit sie zurzeit nachgehen. Die Daten der Telematik fließen nämlich direkt in Winsped ein – und umgekehrt.
Doch der Reihe nach: Zunächst kommt der Auftrag vom Kunden. Früher per Fax, mittlerweile auf verschiedenen elektronischen Pfaden. Zum Teil übermittelt das SAP-System vom Kunden die Daten direkt an das SAP-System von Stöhr. Oder die Infos kommen über spezielle E-Mail-Formate herein, die dann automatisch in die Datenbank eingelesen werden.
Das Transport Management System bildet selbstständig Touren
Ab diesem Moment hat der Disponent die Ladungen in Winsped im Blick. In der Datenbank sind natürlich auch die Fahrzeuge sowie die Fahrer hinterlegt. Das Transport Management System bildet nun selbstständig Touren, die der Disponent aber noch modifizieren oder auch komplett umstellen kann. Dabei ist es möglich, eine Tour einfach auf einen Lkw zu ziehen. Solange Winsped keine logischen Fehler entdeckt – etwa eine Überladung des Fahrzeugs – klappt das problemlos. Sonst erscheint eine Warnung.
Die Disponenten teilen die entsprechenden Touren dann den Fahrern zu. Jeder Mitarbeiter verantwortet dabei bestimmte Fahrzeugtypen. Die Ansicht in Winsped kann sich jeder selbst einrichten. So hat jeder nur die Lkw im Blick, die ihn auch betreffen. Ebenso verhält es sich mit dem Liveticker. Dabei kann der Mitarbeiter festlegen, welche Ereignisse er im oberen Rahmen des Programms angezeigt haben möchte. So informiert Winsped etwa über erfolgte Entladungen beim Kunden. Damit haben die Disponenten alles auf dem Schirm – vergleichbar mit dem Liveticker der Fußball-Bundesliga am Wochenende.
Die Lenk-und Ruhezeiten werden auch über die Telematik gepflegt
Die Touren an sich schickt das System direkt an den Carcube. Der Fahrer hat so alle relevanten Daten vorliegen. Natürlich ist es auch zu einem späteren Zeitpunkt möglich, weitere Aufträge einzuspielen, falls sich kurzfristig etwas ändert. "Zumindest bei unseren eigenen Zugmaschinen, 90 an der Zahl, müssen die Disponenten dann nicht nachtelefonieren", erklärt Stöhr.
Das entlaste die Angestellten sehr. Außerdem könnten sie sich so mehr auf ihre eigentliche Aufgabe, das Disponieren, konzentrieren. Ganz entfällt der Griff zum Telefonhörer trotzdem nicht. Denn zum eigenen Fuhrpark kommen noch rund 60 Lkw von Subunternehmern hinzu, die es ebenfalls zu organisieren gilt. "Seit kurzem pflegen wir über die Telematik auch die Lenk- und Ruhezeiten ein", erklärt Stöhr. So hat die Spedition auch an dieser Stelle automatisiert alles im Blick.
Ebenfalls seit kurzem im Einsatz ist der Fahrstilassistent des Carcube. Da sich die Fahrer nicht beobachtet oder bevormundet sehen sollen, setzt Stöhr auf ein Prämiensystem. Dass sich das trotz Erfolgsprämien rechnet, daran hat der Geschäftsführer keine Zweifel. Schließlich geht es hier nicht nur um die Spritersparnis. "Auch die Kosten für die Wartung oder etwa neue Bremsen gehen bei vorausschauender Fahrweise zurück", sagt Stöhr. Zwar hätten alle Systeme ihren Preis. Der Nutzen sei aber ungleich höher.
Die Lösung
Bei Winsped handelt es sich um eine Transport Management Software aus dem Hause LIS Logistische Informationssysteme mit Sitz in Greven in Nordrhein-Westfalen. Die Speditionssoftware besteht dabei aus Einzelmodulen. Ähnlich wie bei einem Baukasten lassen sich so weitere Funktionen nachträglich integrieren – und dies im laufenden Betrieb. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an Schnittstellen und anderen IT-Lösungen – seien sie software- oder hardwarebasiert, wie etwa Telematik-Geräte. LIS hat mehr als 70 Mitarbeiter. Neben der Zentrale in Greven gibt es Niederlassungen in Hamburg, Mühlacker, Memmingen und Oldenzaal (Niederlande).