Service FAG Smart Set Das Radlager der Zukunft

Schaeffler SmartSet Foto: Joachim Geiger

Das FAG Smart Set definiert die Technik der Radlager neu. Die Reparaturlösung lässt sich präziser und schneller verbauen als herkömmliche Lager.

Technologische Innovationen treiben ihre schönsten Blüten häufig im Ersatzteilgeschäft für die Nutzfahrzeugwerkstatt. Die Reparaturlösung für Radlager, die Hersteller Schaeffler Automotive Aftermarket aus dem hessischen Langen im Herbst 2016 mit dem FAG Smart SET auf den Markt gebracht hat, besitzt jedenfalls das Zeug dazu, die Bauform der einreihigen Kegelrollenlager auf die nächste Stufe der Evolution zu heben. Eigens im niederösterreichischen Berndorf für den freien Aftermarket produziert, ist das FAG Smart Set eine Lösung für gängige Achstypen mit Standardkegelrollenlagern in Lkw, Bussen und Trailern. Dem Nutzer versprechen die FAG-Radlager mit einer Laufleistung von über eine Million Kilometer eine höhere Verfügbarkeit des Fahrzeugs und niedrigere Betriebskosten. Der Werkstatt wiederum soll das mit Einbauanleitung und Einpresswerkzeug gelieferte Smart Set saubere und effiziente Reparaturen ermöglichen.

Geschmierte Lager auf Lebensdauer

Die grundlegenden Bestandteile eines Standardkegelrollenlagers wie Außenring, Innenring, Käfig und Wälzkörper sind natürlich auch bei der neuen Lösung an Bord. Allerdings müssen die Ringe weder separat montiert noch ausgiebig geschmiert werden. Inboard- und Outboardlager sind beim FAG Smart Set geschlossene und auf Lebensdauer geschmierte Einheiten. Hier wie dort sorgt eine spezielle Beschichtung dafür, dass die Lager lange Zeit vor Korrosion, Schlupfschäden und Rissbildung verschont bleiben. Ein Staubschutzdeckel verhindert das Eindringen von Schmutz. Herzstücke des Radlagers sind der hochfeste, glasfaserverstärkte Kunststoffkäfig sowie der Stützring, der die Kegelrollen im Käfig vorpositioniert.

Der Käfig ist zudem im oberen Bereich mit seitlich angebrachten Halteklammern bestückt, die Innenring und Wälzkörper fest mit dem Außenring zu einer Einheit verbinden. Diese konstruktiven Details der Reparaturlösung machen sich in der Werkstattpraxis mit handfesten Vorteilen bemerkbar. Die Vorpositionierung der Kegelrollen trägt zum Beispiel zu einer sicheren und fehlerfreien Montage des Radlagers bei. Das Rad muss daher auch beim Festziehen der Nabenmutter nicht mehr gedreht werden. Sind die neuen Radlager in die Radnabe eingebaut, geht die Platzierung dieses Bauteils auf der Achse einfach von der Hand. Eine Schlüsselrolle spielt dabei der Innenring des Lagers. Er besitzt im Innendurchmesser eine verlängerte konische Bohrung und eine positive Toleranzgrenze. Dadurch lässt sich die Radnabe bei der Montage leichter auf dem Achszapfen hin und her bewegen. Auch das Verkippen der Radnabe und ein Verkanten der Radlager auf dem Achszapfen sind dabei ausgeschlossen.

Radlager Smart Set Foto: Schaeffler
Das FAG Smart Set spart bei nachfolgenden Bremsreparaturen pro Achse bis zu zwei Stunden Montagezeit.

Nur elf Arbeitsschritte beim Smart Set

Tatsächlich ist das Handling der Radlager für den Mechaniker eine große Stärke des Smart Set. Eine Referenz dafür bietet eine Bremsreparatur, bei der die Radnabe erneut zur Demontage ansteht. Bei einem Standardkegelrollenlager würden in diesem Fall der Innenring mit Käfig und Wälzkörper aus der Nabe herausfallen. Das Smart Set dagegen bleibt als geschlossene Einheit in die Nabe integriert. Das bedeutet, dass sich ab diesem Punkt die bei herkömmlichen Lagern nötigen Arbeiten wie das Ent- und Befetten der Nabe, die Reinigung und Schmierung der Radlager und der Austausch des Wellendichtrings einsparen lassen.

Eine typische Anleitung für einen Bremsenservice mit einem konventionellen Kegelrollenlager beschreibt rund 25 verschiedene Schritte bis zur Beendigung der Arbeit. Beim FAG Smart Set dagegen reduziert sich diese Komplexität auf gerade mal elf Arbeitsschritte. Ausgedrückt in Arbeitszeit: Die geschlossenen Radlagereinheiten sparen im Vergleich zum Standardkegelrollenlager bis zu zwei Stunden Montagezeit pro Achse ein. Dazu kommt, dass ein versierter Mechaniker die Serviceaufgabe ohne weitere Unterstützung durch einen Kollegen in Eigenregie über die Bühne bringen kann. Das spart Manpower in der Werkstatt und hilft damit, die Auslastung des Betriebs zu verbessern.

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