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Schmitz Cargobull rüstet Kühler auf Telematik als Standard

TrailerConnect von Schmitz Cargobull Foto: Schmitz Cargobull

Schmitz Cargobull macht Kühlauflieger serienmäßig zu Datenlieferanten. Trailer-Telematik gibt's als Standard ab Werk.

Als eine der Neuheiten zur IAA Nutzfahrzeuge in Hannover präsentierte der Trailer- und Aufbautenhersteller Schmitz Cargobull die neue Generation des Telematiksystems als Serienausstattung für alle neuen Kühlfahrzeuge des Modells S.KO Cool. Gleichzeitig hat der Hersteller mit der Be-Smart-App eine Anwendung am Markt, die auch dem Fahrer alle wichtigen Funktionen zur Verfügung stellt. Mit dem Smart-Trailer-Konzept in Verbindung mit dem Trailer-Connect-Portal will Schmitz ­Cargobull in den kommenden Jahren weitere Funktionen entwickeln, um die Digitalisierung voranzutreiben.

Die Daten für ein umfangreiches Fuhrparkmanagement sind in modernen Aufliegern fast überall vorhanden. Letztlich liegt es am Transportunternehmer, welche Informationen er wirklich für sein tägliches Geschäft nutzen will. Im Zeitalter der Digitalisierung lassen sich für ihn viele Informationen für eine bessere Abwicklung einsetzen. Gleichzeitig kann er auch seinen Kunden Daten in Echtzeit liefern.

Erste Hürde aus dem Weg geschafft

Die erste Hürde auf dem Weg zu mehr Transparenz war bisher, eine Telematikeinheit zu kaufen. Darüber braucht sich jetzt der Käufer eines neuen Kühlaufliegers bei Schmitz Cargobull keine Gedanken mehr zu machen. Die dritte Generation des Telematik­steuergeräts CTU-3 ist schon verbaut und sammelt im Basisvertrag über die ersten 24 Monate wesentliche Informationen. Dafür muss jedoch auch eine Kühlmaschine des Herstellers verwendet werden. Das kann eine neue S.CU Mono-Temp oder eine S.CU Multi-Temp sein, die dann mit zwei oder vier Sensoren die Temperaturen aus dem Kühlraum liefern. Gleichzeitig gehört zum Basisvertrag eine Ortung und Verfolgung des Fahrzeugs. Der digitale Temperaturrekorder ist ebenfalls neu und nach DIN EN 12830 zertifiziert. Benötigt der Fahrer weiterhin einen Ausdruck, so bietet Schmitz Cargobull optional noch einen Drucker an.

Wer mehr möchte, kann weitere Optionen wählen, denn Schmitz Cargobull bietet zugleich jede Menge Sensoren an, die ihre Daten ins Steuergerät liefern. Durch die Verteilung der Sensoren erhält der Kunde Informationen über Reifendruck, den Status der Türen und die Temperaturen. Gleichzeitig zeigen sie den Dieselfüllstand für die Kühlmaschine, die Achslasten und den Zustand der Bremsbeläge an. Mithilfe des ABS-Sensors und intelligenter Algorithmen will Schmitz Cargobull auch eine präzise Laufleistung berechnen können. Zudem werden aus dem elektronischen Bremssystem Status-, Betriebs- und Diagnosedaten übermittelt. Damit ist nach Angaben von Schmitz Cargobull in vielen Fällen eine Fahrzeugdiagnose ohne Werkstattaufenthalt möglich.

System erkennt Koppelung

Des Weiteren erkennt ein Koppelsensor, ob der Auflieger allein steht oder verbunden ist. Dafür überwacht er den Bremsenversorgungsdruck. Eine weitere Möglichkeit zur Identifikation von Zugmaschine und Trailer ist die RFID-Technik. Während der Empfänger an der Stirnwand des Aufliegers angebracht ist, liefert der Transponder an der Zugmaschine die notwendigen eindeutigen Informationen.

Wo der Kunde sich die Informationen anzeigen lässt, bleibt ganz ihm überlassen. Das Steuergerät kommuniziert über Mobilfunk, aber auch WLAN. Dadurch lassen sich die Informationen auf die unterschiedlichsten Anwendungen verteilen. Dies kann einerseits das neue Trailer-Connect-Portal von Schmitz Cargobull sein. Es veranschaulicht die Daten in einer webbasierten Anwendung. Der Disponent hat somit immer einen Überblick über alle Daten des Trailers. Andererseits hat der Trailerhersteller eine App entwickelt, mit der der Fahrer über WLAN mit dem Steuergerät verbunden ist. Somit bleibt auch er immer auf dem aktuellen Stand und kann rechtzeitig reagieren, wenn die Daten von den Sollwerten abweichen. Das gilt insbesondere für die Kühlmaschine. Disponent und Fahrer haben dann die Möglichkeit, Setpoints anzupassen oder auf das Türverschlusssystem zuzugreifen.

Schmitz Cargobull beharrt dabei aber nicht darauf, die Daten nur im eigenen System zur Verfügung zu stellen. Es ist jederzeit möglich, sie über eine Schnittstelle in andere Anwendungen zu übertragen. Letztlich macht es der Hersteller ganz vom Kunden abhängig, wie dieser die Informationen erhalten und bearbeiten möchte.

Ein weiterer Bereich, in dem die Trailerdaten nützlich sind, ist die Wartung und Pflege der Fahrzeuge. Um die Standzeiten weiter zu reduzieren, lassen sich mit ihnen Services entwickeln, die es erlauben, rechtzeitig einzugreifen, bevor es zur Panne kommt. Diese proaktiven Services und eine Predictive Maintenance will Schmitz Cargobull in nächster Zeit noch weiter ausbauen.

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