Laut einer Erhebung von Creditsafe Deutschland gingen Unternehmen aus der Transport- und Logistikbranche im vergangen Jahr häufiger in die Insolvenz.
Laut der Erhebung der Wirtschaftsauskunftei mussten rund 900 Unternehmen aus der Branche im vergangenen Jahr Insolvenz anmelden. Dies entspreche einer Insolvenzrate von rund 1,5 Prozent, während der Bundesdurchschnitt bei 0,6 Prozent lag. In der Logistik war dabei der Anteil der insolventen Unternehmen mit 1,33 Prozent etwas geringer als beim Transport (1,59 Prozent). Laut Creditsafe war Brandenburg das Bundesland mit der höchsten Insolvenzrate mit 2,12 Prozent, die wenigsten Insolvenzen in der Transport- und Logistikbranche gab es mit 0,76 Prozent in Sachsen. Der Anteil an zahlungsunfähigen Unternehmen habe sich im Vergleich zu den Vorjahren leicht erhöht - 2017 betrug die Insolvenzrate in der Branche noch 1,1 Prozent, 2016 nur marginal höhere 1,14 Prozent.
Fast 14 Prozent überschuldet
Wie Creditsafe weiter berichtet, sind rund 13,8 Prozent aller Unternehmen aus dem Bereich Transport und Logistik überschuldet, weisen also ein negatives Eigenkapital aus. Dies entspricht etwa dem Bundesdurchschnitt von 14 Prozent. Führt eine Überschuldung zu einer Zahlungsunfähigkeit, muss unverzüglich, jedoch spätestens innerhalb von drei Wochen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens ein beantragt werden. Bei rund zwei Dritteln aller Insolvenzen wird eine Unternehmensüberschuldung als Ursache angegeben.
Schlusslicht Berlin
Bei der Zahlungsmoral hinken die Branchenunternehmen laut Creditsafe dem Bundesdurchschnitt hinterher: In der Logistik- und Transportbranche beglichen die Unternehmen demnach Forderungen durchschnittlich acht Tage zu spät, während im Schnitt aller Branchen die Unternehmen etwa 5,1 Tage nach dem Zahlungsziel zahlen. Am vorbildlichsten sind in der Transport-und Logistikbranche Firmen aus Sachsen mit 3,77 Tagen nach dem Zahlungsziel, Schlusslicht bei der Zahlungsmoral ist Berlin mit einer Verspätung von 12,6 Tagen.
Nach eigenen Angaben hat die Wirtschaftsauskunftei für die Erhebung die Daten von mehr als 3,4 Millionen Unternehmen aus Deutschland untersucht, davon 60.000 Firmen aus dem Bereich Transport und Logistik. Die Daten stammen aus öffentlichen Quellen wie dem Handelsregister und dem Bundesanzeiger, Insolvenzbekanntgaben, Amtsblätter oder Gewerbeämter.