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Schienengüterverkehr Wettbewerbsbahnen treiben das Wachstum

Rangierbahnhof Maschen bei Hamburg Foto: Volker Emersleben

Nicht die Deutsche Bahn, sondern ihre Wettbewerber im Schienenverkehr sind die eigentlichen Wachstumstreiber der Branche. Das ist zumindest die These, die der Wettbewerber-Report Eisenbahn 2015/2016 vertritt.

Demnach stieg der Schienengüterverkehr seit 2002 um 40 Prozent an. Dieses Wachstum werde vor allem von Wettbewerbsbahnen getragen, deren Marktanteil mittlerweile mehr als 30 Prozent betrage, bezogen auf die Verkehrsleistung im Güterverkehr. Auch der Personenverkehr sei stark gewachsen. Nur der Fernverkehr sei seit 1994 von Stagnation gekennzeichnet – dort gebe es praktisch keinen Wettbewerb. "Wenn sich die Erfolgsgeschichte der Schiene im Personen- und Güterverkehr fortsetzen soll, müssen im Eisenbahnregulierungsgesetz und im vierten Eisenbahnpaket die Signale konsequent und rechtlich verbindlich auf Wettbewerb gestellt werden", sagen Ludolf Kerkeling, Vorstandsvorsitzender des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen und Christian Paschen, Vorstandsmitglied von Mofair. Besonders die grundsätzlich unterschiedliche Finanzierung der Infrastruktur, aber auch politisch erzeugte finanzielle Belastungen für die Schiene verhinderten demnach die Verlagerung von der Straße auf die Schiene. Dies gefährde auch Klimaziele.

Hindernisse für den Schienengüterverkehr

Die beiden Verbände identifizieren im Bericht Hindernisse, die dem Wettbewerb entgegenstünden. So bewirke der sogenannte Finanzierungskreislauf Schiene statt der notwendigen Senkung der Trassenpreise eine sinkende Wettbewerbsfähigkeit des Schienentransports. Steigende Kosten für die Energiewende und den Lärmschutz öffneten die Kostenschere zum Lkw weiter. Dieser könne von preiswertem Diesel, sinkender Lkw-Maut und einer möglichen weiteren Effizienzsteigerung durch den Lang-Lkw profitieren.

Weiter seien in der Netzausbaufinanzierung auf kurze Sicht Engpassbeseitigungen und Kapazitätserweiterungen für den wachsenden Güterverkehr nicht möglich. Daher, so die Verbandschefs, sei es nötig, dass EU- und Bundespolitik sich noch intensiver um faire Wettbewerbsbedingungen innerhalb des Eisenbahnsektors und zwischen den Verkehrsmitteln einsetzen. "Wettbewerb hat nicht nur Zukunft, sondern er ist als Instrument alternativlos, wenn die Kosten sinken sollen, Fahrgäste und Verlader zufriedengestellt werden wollen und die Umweltziele ernst gemeint sind – und nicht der Schutz der Staatskonzerne im Vordergrund steht." Der Bericht "Wettbewerber-Report Eisenbahn 2015/2016" wurde von Prognos und KCW erstellt.

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