Scania und Nobina Autonome Stadtbusse in Stockholm

Foto: Scania

Gemeinsam mit dem größten schwedischen Busbetreiber Nobina plant Scania erste Tests mit autonomen und elektrischen Großbussen in Stockholm. Vorerst ohne Fahrgäste, und auch der Fahrer bleibt an Bord – für die Sicherheit und den Service für die Passagiere.

Die Tests werden in zwei Phasen ablaufen, die erste davon wird ohne Fahrgäste absolviert. Die regulären Linien in Barkaby sind teilweise Teil einer abgeschlossenen BRT-Strecke, aber teilweise auch im öffentlichen Bereich. "Die Technologie ist jetzt reif genug, um sie in Bussen im echten Verkehr zu testen und so das erste Projekt in Europa mit Bussen dieser Größe zu starten," erläutert Karin Rådström, Head of Buses and Coaches, Scania.

2016 bereits demonstrierte Daimler in Amsterdam mit seinem dieselgetriebenen "Future Bus" eine erste autonome Anwendung auf einer BRT-Linie, die aber mehr Showcharacter hatte. Auch Volvo zeigte Mitte 2018 erstmals einen frühen Prototypen und führte ihn der Presse vor. Die Scania Bus-Chefin weiter: "Das Projekt wird eine Fülle von Informationen liefern für die weitere Entwicklung von autonomen Großbussen bevor diese in großem Maßstab eingeführt werden können."

Henrik Dagnäs, Managing Director von Nobina Sweden erläutert das Engagement seines Unternehmens in die Zukunftstechnologie: "Wir sind sehr interessiert daran, diese Technik zu etablieren, der wir einen hohen Stellenwert im öffentlichen Nahverkehr einräumen. Diese Versuche werden viele Erkenntnisse und Erfahrungen produzieren, was den praktischen Alltagseinsatz betrifft, der dann auch dazu führen wird, dass mehr Menschen den ÖPNV nutzen werden. Die Anforderungen an autonome Busse werden nicht anders sein als die an konventionelle Fahrzeuge, und das sowohl was Zuverlässigkeit, Sicherheit und Verfügbarkeit betrifft."

Scania Citywide LF electric als Testfahrzeuge

Die beiden Testbusse des Typs Scania Citywide LF electric mit 12 Meter Länge und bis zu 80 Passagieren Kapazität sollen das schnell wachsende Wohngebiet Barkaby, das rund 20 Kilometer vom Stadtzentrum Stockholms entfernt ist, mit einer nahe gelegenen Metro-Station verbinden. Das Viertel in der Gemeinde Järfälla gilt als ein Testgebiet für alle Arten neuer ÖPNV-Konzepte was autonome Busse, BRT-Linien und andere digitale Lösungen betrifft. Die neu eingerichtete Linie ist fünf Kilometer lang und hat vier Haltestellen. Zu Beginn soll allerdings nur ein Kilometer vollautonom gefahren werden. In der zweiten Phase des Versuchs rechnen die Planer mit moderaten Passagierzahlen von rund 300 Fahrgästen pro Tag. Verkehrsleit- und Kontrollsysteme werden von Scania und Nobina zusammen gemanagt, das Steuerungssystem des Busses kommt laut Scania von einem Zulieferer. Das Projekt ist bereits gestartet und soll 2020 dann auf die Straße kommen. Während des Testbetriebs sollen Daten in Bezug auf Durchschnittsgeschwindigkeiten, Pünktlichkeit, Verfügbarkeit, Reaktionen auf Abweichungen von der Route sowie zur Fahrgastzufriedenheit aufgezeichnet werden.

Entgegen der bisherigen Scania-Strategie der Gelegenheitsladung werden diese Busse im Depot geladen. Sicher auch, um den Testbetrieb nicht noch weiter zu verkomplizieren. Eine Scania-Sprecherin erläutert den Grund dafür so: "Wir verfolgen die Entwicklung verschiedener technischer Optionen und dieses Projekt ist eine gute Gelegenheit, alternative Optionen im Praxisbetrieb zu testen. Trotzdem sind wir weiterhin von den großen Vorteilen der Gelegenheitsladung auf der Strecke überzeugt." Das lässt neben Sileo dann nur noch MAN als Vertreter einer Festlegung auf Depotladung übrig, wenn deren E-Busse etwa zeitgleich mit Scania in Serie gehen.

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