Scania auf der Bauma 2019 Services und Technik im Fokus

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Neue Dienstleistungen auf Basis von Vernetzung, Euro-6-Motoren nach der Stufe d sowie die Erweiterung der XT-Baureihe stehen bei Scania zur Weltleitmesse der Baubranche, Bauma, auf der Agenda.

Die Verfügbarkeit der Fahrzeuge soll sich weiter verbessern. Darauf legt Lkw-Hersteller Scania zur Bauma großen Wert. Dadurch soll sich die Rentabilität der Transport- beziehungsweise Bauflotte verbessern. Ein wichtiger Baustein dieser Strategie ist die Vernetzung der Fahrzeuge und darauf aufsetzende Servicedienstleistungen aus dem sogenannten Ecolution-Programm von Scania. Darunter fasst der Lkw-Hersteller verschiedene Werkzeuge und Verfahren zur Analyse des Fuhrparks, der Einsatzbedingungen sowie des Fahrverhaltens zusammen. Dabei spielt es laut Unternehmen für das Angebot keine Rolle, ob es sich um Neufahrzeuge oder um bereits länger in Betrieb befindliche Lkw handelt. Die Basis des Angebots sei allein die Vernetzung der Fahrzeuge mit Hilfe von Telematik.

Hinzu kommen flexible Wartungspläne und das Fleet-Care-Programm, um längere Betriebszeiten sowie ideale Wartungszeitpunkte zu ermöglichen, wozu Scania die Einsatzbedingungen erfasst und mit Hilfe von Ferndiagnose-Tools auch Fehlercodes ausliest. Damit kann es das optimale Wartungsintervall ermitteln und die Standzeiten möglichst so planen, dass sie sich bestmöglich in die Betriebsabläufe einfügen. Das Tool erkennt zudem, ob eine kurzfristige Reparatur nötig ist, um einen Defekt und damit einen ungeplanten, womöglich kostspieligen Ausfall zu vermeiden. Das Angebot gilt analog für alle vernetzten Motoren, die Scania für Baumaschinen, Stromerzeugungs- und Industriemotoren liefert.

Trainingsziele nicht erreicht, Geld zurück

Besonderen Stellwert räumt Scania im Rahmen des Ecolution-Programms dem Fahrertraining und -coaching ein. Um das Angebot den Kunden noch attraktiver zu machen, bieten die Schweden nun eine Rückvergütung an. Werden die vorab vereinbarten Ziele nicht erreicht, so gibt es laut Scania Geld zurück.

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Im Falle der XT-Boliden verweist Scania auf den sukzessiven Ausbau des Fahrzeugangebots ab Werk.

XT heißen seit 2017 die besonders robusten Lkw für den Einsatz auf grobem Geläuf, die in Sachen Solidität noch über den herkömmlichen Baureihen siedeln, die jedoch nach wie vor auch in Ausführungen für den Bau zu haben sind. Im Falle der XT-Boliden verweist Scania auf den sukzessiven Ausbau des Fahrzeugangebots ab Werk. Die technischen Nutzlasten der XT-Trucks reichen inzwischen bis 50 Tonnen. Im Laufe der Zeit spendierte der Hersteller den XTs zudem neue Hinterachsaggregate, eine neue Vorderachse, Außenplanetenachsen, Achsgetriebe, Blattfedern, ein neues Getriebe sowie neue Lenkungskomponenten, um die Offroad-Eigenschaften beziehungsweise Robustheit der Baureihe weiter zu verbessern. Daraus sollen sich Fahrzeuge maßschneidern lassen – ganz gleich ob der Kunde einen veritablen Offroader, ein Baustoffspezialisten mit Kran oder ein Fahrzeug für die Abfallbeseitigung wünscht.

XT-Baureihe sorgt für mehr Umsatz

Das Angebot scheint die Kunden zu überzeugen. Scania freut sich nach eigenen Angaben über einen um 30 Prozent größeren Umsatz im Baubereich. Mehr zur XT-Baureihe hier. Pars pro toto stehen in München drei XT-Lkw: darunter ein G 500 XT-Muldenkipper mit 8x4-Achskonfiguration und einem technischen Gesamtgewicht von 58 Tonnen, ein ausgewiesener Spezialist für die Kiesgrube. Eine weitere neue XT-Variante ist eine fünfachsige Schwerlast-Sattelzugmaschine S 730 A10x4/*6NB mit der stärksten Ausführung des V8-Motors und bereits ab Werk gerüstet für Zuggesamtgewichte bis 250 Tonnen.

Euro-6d-Motoren ab September verfügbar

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Unterm Strich stehen beim DC13 nach Euro 6d bis zu zwei Prozent weniger Verbrauch und eine breitere Drehmomentkurve.

Scania nutzt die Messe zudem, um die soeben überarbeiteten 9 und 13 Liter großen Motoren DC09 und DC13 nach Euro 6d, verpflichtend für Neufahrzeuge ab September 2019, vorzustellen. Unterm Strich stehen hier bis zu zwei Prozent weniger Verbrauch und eine breitere Drehmomentkurve, da das maximale Drehmoment nun bereits bei 900 statt 1.000 Touren anliegt, wozu Scania den Aggregaten allerlei Feinschliff hat angedeihen lassen. Alle Details dazu hier.

Bei Scania ist man zudem überzeugt davon, dass auch in der Baubranche insbesondere angesichts von Umweltzonen in den Städten der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit vorhanden ist. Um dieser Anforderung zu entsprechen, zeigen die Schweden – wie schon auf der IAA – mit welchen alternativen Kraftstoffen sich Lkw mit Verbrennungsmotor betreiben und gleichzeitig der CO2-Ausstoß reduzieren lässt. So lassen sich alle Euro-6-Motoren laut Scania mit hydriertem Pflanzenöl (HVO) betreiben, was in eine um bis zu 90 Prozent bessere CO2-Bilanz mündet.

Betonmischer mit hybridem Gas-Elektro-Antrieb

Auch Methan kommt als Kraftstoffalternative in Frage, was der Lkw-Hersteller an einem Scania G 410 8x4/*4 mit Betonmischer-Aufbau zeigt. Hier liefert der 13 Liter große Gasmotor OC13 die Energie für den Fahrantrieb. Die Achskonfiguration mit gelenkter Nachlaufachse ist eigens auf den Einbau des Gastanks abgestimmt. Der Acht-Kubikmeter-Hybridmischer von den Italienern CIFA erhält seine Energie wiederum von einem E-Motor. Insgesamt soll das Fahrzeug eine emissionsarme und noch dazu verhältnismäßig leise Alternative für den Betontransport in Ballungsräumen bieten.

Scania sieht auch für Diesel-elektrische Hybrid-Lkw Chancen im Bausegment und verweist dazu auf den Hybrid-Lkw, der schon auf der IAA als Fahrgestell zu sehen war. Hier wird der konventionelle Teil des Hybridantriebs mit HVO befeuert. Der rein elektrische Fahrantrieb soll im Falle eines dreiachsigen Kippers mit 26 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht immerhin Reichweiten von bis zu zehn Kilometer erzielen, so dass sich das Fahrzeug durchaus mit null Emissionen durch die Innenstadt bewegen ließe. Der Hybride kommt entweder mit L- (Low-Entry) oder höher montierter P-Kabine. Als Dreiachs-Kipper soll es das Fahrzeug immer noch auf eine Nutzlast von um die 14 Tonnen bringen. Es ist außerdem in XT-Ausführung zu haben.

Fest steht nach Aussagen von Scania auch, dass das Angebot zur Bauma nicht um einen hydrostatischen Vorderradantrieb ergänzt wird. Als Alternative zum Angebot des Wettbewerbs verweisen Unternehmensvertreter auf die Kombination von 4x2-Zugmaschine mit Kippsattelauflieger und daran verbauter hydraulisch angetriebener Achse, wie sie SAF-Holland mit Trak anbietet.

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