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Saloodo Von Europa nach Afrika

Foto: Saloodo

Die DHL-Tochter Saloodo ist auf Expansionskurs, unter anderem in Afrika. Zudem baut die Online-Plattform ihr Angebot aus, etwa für digitale Frachtausschreibungen.

Die digitale Frachtplattform Saloodo hat erst kürzlich ihren Betrieb in Südafrika aufgenommen und plant für 2020 eine weitere Expansion auf dem afrikanischen Kontinent, vor allem südlich der Sahara. Nach dem Start 2017 sind heute 18.000 Verlader und 7.000 Frachtführer aus allen 27 EU-Ländern auf der digitalen Frachtenbörse regis­triert, die seit diesem Jahr zudem in Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten auftritt. „Wir haben außerdem unsere Ausschreibungsfunktion neu gelauncht und bieten jetzt auch digitale Frachtausschreibungen an“, berichtet Anja Kappus, Head of Business Development & Process Optimization. „Damit können jetzt auch verschiedene Ausschreibungen angeboten werden, wie regelmäßige Linienverkehre sowie Begegnungsverkehre.“ Denn Saloodo sieht sich nicht länger nur als Spotmarkt für Frachten, sondern vielmehr als Plattform, auf der Unternehmen ihre ganz unterschiedlichen Transportbedürfnisse erfüllt bekommen.

Saloodo ist unkonventionell

„Auch im Bereich Teil- und Komplettladung gehen wir inzwischen deutlich mehr in die direkte Ansprache, etwa über das Online­marketing. Damit entwickelt sich die Plattform mit ihren Kunden weiter, die wachsenden Bedarf im Bereich PTL und FTL haben.“ Dabei zielt die Plattform weiterhin auf alle Bereiche der Logistik: Handel, Produktion, E-Commerce. „Vor allem die Onlinekunden erwarten genau die Dienstleistung, die Saloodo sehr gut kann: Customer-Service, Dienstleistung und Rechnung aus einer Hand“, sagt Kappus. Fast drei Jahre nach dem Start hat Saloodo aber wegen des One-Stop-Angebots auch noch Erklärungsbedarf mit Blick auf die Konzernmutter, die Deutsche Post DHL. „Wir treten in der Entwicklung unserer Plattform und in der Abwicklung der Anfragen völlig unabhängig von unserer Konzernmutter auf“, sagt Kappus. Saloodo sei eher wie ein unkonventionelles Start-up des Weltkonzerns – bis hin zu den Kapuzenpullis, mit denen die Mitarbeiter in Köln zur Arbeit kommen. Natürlich nehme auch DHL das Angebot der Tochter wahr und nutze die Plattform für die täglichen Transportanfragen. Dabei stelle DHL als Versender Frachtanfragen und biete auch als Spediteur auf Angebote von anderen Versendern. Neben der internationalen Expansion in weitere Märkte steht bei der Plattform weiter das Wachstum im Mittelpunkt. Vor allem im Verladerbereich gebe es dabei derzeit größere Entwicklungspotenziale, wohingegen viele Frachtführer digitalen Geschäftsprozessen weiterhin kritisch gegenüberstünden – darunter seien Unternehmen, deren Fahrer am Samstag noch per Post die Ladepapiere losschickten.

Foto: Saloodo/Michael Bliss
Anja Kappus von ­Saloodo hebt die ­Unabhängigkeit des Portals hervor.

Digitalisierung mit Gewinn

„Diesen Unternehmen ist noch nicht bewusst, welchen Aufwand man sich spart und welcher Gewinn durch eine digitalisierte Prozesskette entsteht“, sagt Kappus. Bei einer digitalisierten Frachtausschreibung könne der Versender nach Ablauf der Tenderfrist automatisch eine Übersicht über alle eingegangenen Gebote einsehen und so seinen Transportpartner schneller finden.Dabei will Saloodo nicht allein auf zahlenmäßiges Wachstum der Nutzer setzen, sondern auch auf Qualität in Form von zuverlässigen Unternehmen. Laut Kappus hat die Frachtenbörse seit dem Start immer mal wieder ihre Teilnehmergruppe bereinigt, etwa um die Registrierungen von vielen selbstfahrenden Unternehmern, die entsprechende Haftungsanforderungen und Versicherungsnachweise nicht erfüllen konnten. „Unsere Vetting-Vorschriften sind besonders strikt“, sagt Kappus, „da können viele andere Plattformen und auch Start-ups nicht mithalten.“

Dieser Artikel stammt aus diesem Heft
transaktuell 24 2019
trans aktuell 24 / 2019
13. Dezember 2019
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