SAF-Holland Schulungszentrum für Service-Lehrgänge

Abgenutzter Bremsbelag Foto: Mathias Heerwagen 5 Bilder

SAF-Holland hat in Aschaffenburg ein neues Schulungszentrum für Service-Lehrgänge errichtet. Wir haben es uns angesehen.

Reiner Wilhelm und sein Team haben viel zu tun. Rund anderthalb Wochen Vorbereitung sind pro Lehrgang nötig. Schulungsleiter Wilhelm muss gemeinsam mit den Handwerkskammern vor Ort entsprechende Räume organisieren, die Trainer müssen die "Lehrstücke", wie mehrere Achsen, Sattelkupplungen sowie kistenweise Lehrmaterial, per Lkw an den Schulungsort transportieren. Das kostet Zeit und Geld, zudem gab es bisher keine Basis, wo das Material zwischen den Lehrgängen lagern konnte. Nun hat SAF-Holland in Aschaffenburg Schulungsräume angemietet und in einer Halle ein Areal abgeteilt, in dem fortan der praktische Teil der Lehrgänge stattfindet.

SAF schult an den fünf Standorten Lübeck, Münster, Halle/Saale, Tuttlingen und nun auch in Aschaffenburg. "Ein Monteur aus Bayern wird von seinem Chef nicht zu einem Lehrgang nach Lübeck geschickt, da würde er drei Tage fehlen", sagt Reiner Wilhelm. Mit Aschaffenburg habe man eine zentral gelegene Basis geschaffen. Nicht mehr als 20 Teilnehmer garantieren kleine Gruppen, um einen möglichst hohen Lerneffekt zu erzielen. Mechaniker, Auszubildende, Sachverständige von Prüfgesellschaften, Polizisten, Beamte vom BAG oder Fuhrparkleiter – die Teilnehmer haben unterschiedliches Vorwissen.

"Gute Beratung am Telefon wird immer wichtiger"

Vor allem Fuhrparkleiter sind eine wichtige Zielgruppe, denn sie entscheiden später unter Umständen über die Trailer-Neuanschaffungen – dann hoffentlich mit SAF-Achsen. Zunehmend melden sich auch Teilehändler an. "Gute Beratung am Telefon wird immer wichtiger, da müssen die Leute schon wissen, wie Achse und Bremse aufgebaut sind", erzählt Trainer Eberhard Bujack. Es ist wie überall: erst die Theorie, dann die Praxis. Denn mindestens genauso wichtig wie die Reparatur ist die korrekte Identifizierung des Bauteils. SAF hat auf jeder Achse einen QR-Code, der sich selbst dann noch scannen lassen soll, wenn zwei Drittel davon zerstört oder schmutzig sind. Doch auch ohne QR-Code lassen sich nahezu alle Teile recht einfach identifizieren, durch "schmecken, riechen, fühlen", wie Trainer Eberhard Bujack scherzhaft sagt.

Reiner Wilhelm erklärt seiner Gruppe im Praxisteil den Aufbau einer Achse und worauf bei einer Reparatur zu achten ist. Bei dieser Gelegenheit zeigt er auf die spezielle zweigeteilte Bremsscheibe und erläutert: "Es gibt weltweit nur zwei Gießereien, die so etwas fertigen können. Bremsscheiben aus dem Aftermarket sind nur einteilig und leiten die Wärme deutlich schlechter ab." Die Werkstatt sollte also unbedingt Originalteile verwenden. Sonst könnte die Bremsscheibe später auf dem Tisch von Eberhard Bujack landen. Auf einer langen Tafel hat er sein Gruselkabinett ausgebreitet: gerissene Bremsscheiben, geschmolzene Radnaben, Bremsbeläge, von denen nur noch die Trägerplatte übrig ist. Die Teilnehmer sehen sich jedes Bauteil an und diskutieren die möglichen Ursachen, denn nicht immer ist der Ausfallgrund sofort klar. An einer weiteren Station lernen die Teilnehmer, wie an einem Bremssattel die Führungen und Druckstücke erneuert werden. Je nach Vorwissen ist manches bekannt, doch selbst alte Hasen lernen immer noch etwas dazu. In Zukunft möchte SAF Module anbieten, die deutlich spezialisierter sind, etwa für Personen aus Entwicklung und Konstruktion. Alle Termine und Schulungen sowie weitere Informationen sind zu finden auf der Webseite.

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