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Rückschau: 30 Jahre trans aktuell Was Logistik und Verlage bewegt

Foto: Thomas Küppers

30 Jahre trans aktuell: Chefredakteur Matthias Rathmann darüber, was die Branche 1992 bewegt hat und welchen Herausforderungen sie sich heute stellen muss.

Der Golf 3 erobert die Straße, aus den Lautsprechern des Autoradios tönt "Rhythm is a Dancer" von Snap. Musikalisch dominiert die Vielfalt: Techo und Grunge sind weiter auf dem Vormarsch. In den Kinos läuft der Blockbuster "Bodyguard" mit Kevin Costner und Whitney Houston. Auf RTL startet die Daily Soap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten". Internet und E-Mails spielen noch keine Rolle, aber die Technik hält Einzug: Motorola präsentiert das International 3200.

Das Mobiltelefon ist eine Sensation, wenngleich es die Maße einer Ein-Liter-Flasche hat. Der VfB Stuttgart, der am Wochenende um den Klassenerhalt kämpft, wurde deutscher Fußballmeister. Auf die Welt kommen Miley Cyrus, Selena Gomez und Neymar. Das Jahr 1992, von dem die Rede ist, ist auch die Geburtsstunde der Fachzeitschrift trans aktuell und des ETM Verlags.

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Vor 30 Jahren schien die Welt noch in Ordnung: In der Spedition rechnete man nach Tarif ab, was vielen ein gutes Auskommen ermöglichte. Gute Zeiten waren es auch für Verleger: Es wurde so viel gedruckt wie nie, für den Stellen-, Immobilien-, Reise- oder Automarkt gab es zur Anzeige in der Tages-, oder Fachzeitung fast keine Alternative.

Und Europa und Deutschland – regiert unter Helmut Kohl in einer schwarz-gelben Koalition – erlebte in den Jahren nach dem Mauerfall eine einzigartige Phase des Aufbruchs und der Freiheit. Der Wohlstand kam, wenngleich in den neuen Bundesländern später als erhofft. Der Frieden nach der Auflösung der beiden Blöcke währte aber nur kurz: Europa wurde durch den Jugoslawien-Krieg erschüttert.

Unsicherheiten 2022: Krieg, Engpässe und Inflation

Heute beherrscht ein neuer Krieg das Geschehen. Seit dem 24. Februar leben die Menschen in der Ukraine in Angst und Schrecken und die westliche Welt rüstet sich für eine weitere Eskalation. Im dritten Jahr der Corona-Pandemie gibt es also auch wirtschaftlich keine Rückkehr zur Normalität, sondern im Gegenteil eine weitere Zuspitzung von Engpässen, noch mehr Druck auf die Lieferketten und das Preisgeschehen. Die galoppierende Inflation schürt weitere Verunsicherung, die Angst vor Knappheit bei Energie und Lebensmitteln trägt das Ihre dazu bei.

Auch die Medienhäuser können sich dieser Entwicklung nicht entziehen. Steigende Energie- und Papierpreise bremsen jede Belebung. Der Medienverband der freien Presse (MVFP) warnt vor einer beispiellosen Pleitewelle. Er sieht bis 2024 angesichts der Kostenexplosion mehr als 30 Prozent der bundesweit 7.000 Zeitschriftentitel in ihrer Existenz bedroht. Die in der digitalen Transformation und der Wirtschafts- und Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 erwiesene hohe Resilienz und Innovationskraft der Branche stünden vor der größten und komplexesten Herausforderung in diesem Jahrhundert, erklärt der MVFP. Die Verlage brauchen angesichts wegbrechender Anzeigenumsätze, rückläufiger Printauflagen und nur mäßiger Bereitschaft, für redaktionelle Beiträge im Netz zu bezahlen, Antworten.

ETM Verlag mit Reichweitenführer eurotransport.de

Der ETM Verlag ist aus einer Position der Stärke hier gut gerüstet. Basis für alle weiteren geplanten Schritte in Richtung Digitalisierung ist eurotransport.de – das Branchenportal mit den mit Abstand höchsten Zugriffen. Rund zehn Millionen waren es allein im vergangenen Jahr. Angesichts der Informationsflut, die über Transport- und Logistikunternehmer schwappt, braucht es mehr denn je eine neutrale Instanz, die die für sie relevanten Inhalte filtert und aufbereitet. Denn Blogger und Influencer gibt es viele – aber sind ihre News glaubwürdig und selbst recherchiert? Wer keinen Fake News zum Opfer fallen will, geht auf Nummer sicher – und weiß, mit welchen Quellen er seinen Informationsbedarf stillt.

Inmitten einer gewaltigen Transformation befinden sich im trans aktuell-Jubiläumsjahr auch die Nutzfahrzeugindustrie sowie die Transport- und Logistikbranche, die nicht nur die Antriebswende, sondern auch die Digitalisierung meistern müssen. Auftraggeber orientieren sich an den Prozessen von Amazon. Das bringt gewaltige Anforderungen mit sich. Verklärt oder wehmütig zurückblicken, mag erlaubt sein. Doch war früher wirklich vieles besser? „Vor 30 Jahren haben wir noch mit gedruckten Frachtbriefen gearbeitet, über Telefax, Festnetz und Betriebsfunk miteinander kommuniziert“, sagt ein Spediteur. „Und ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als man nicht wusste, wo sich die Sendung befindet und wann sie ankommen wird.“ Nein, dieser Zustand wäre heute unvorstellbar – in einer Zeit, in der mithilfe von ETA, KI und Co. das letzte Quäntchen Effizienz gesucht wird.

Umfrage zu den Anforderungen an die Zukunft

Welches nun die konkreten Anforderungen an die Zukunft sind, wollte trans aktuell aus der Praxis von Spediteuren wissen. Die Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier. Die Umfrage haben wir unter den Mitgliedern des eurotransport VIP-Clubs durchgeführt – ein Kreis von mittelständischen Spediteuren, mit denen der ETM Verlag seit Jahr und Tag vertrauensvoll zusammenarbeitet. Aus Anlass des 30-Jahr-Jubiläums haben wir den Club auf 30 Mitglieder erweitert. Der Austausch mit ihnen und ihr Feedback sind der Garant dafür, dass die vielfältigen Aktivitäten des ETM Verlags – ob Print, Online, Veranstaltungen, ob Apps, Videos, Social Media oder Corporate Publishing – nicht am Bedarf vorbeigehen, sondern ihre Zielgruppen erreichen.

Wer seine Zielgruppen kennt und pflegt, dem braucht vor der Gegenwart oder Zukunft nicht bange zu sein – auch wenn sich das Umfeld grundlegend verändert hat: Statt des Golfs 3 rollt 2022 der Golf 8 durch die Republik, und das Verbrenner-Ende dürfte mit der ID-Modellreihe besiegelt sein. Die Musik kommt nicht mehr von der CD, sondern von Spotify. "Rhythm is a Dancer" passt auch 2022 ganz gut – die Tänzerin ist in Bewegung, der Rhythmus im Wandel immer neuen Einflüssen unterworfen.

Dieser Artikel stammt aus diesem Heft
TA 08 Titel
trans aktuell 08 / 2022
13. Mai 2022
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