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Routenoptimierung und Lkw-Antriebswechsel Arla verdoppelt sein CO2e-Reduktionsziel

Foto: Arla

Die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods will ihre CO2-Emissionen im Bereich Produktion und Logistik massiv senken, etwa durch neue Lkw-Antriebe und Vorgaben an die Logistikpartner, ihre CO2-Emissionen zu verringern.

Die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods will ihre CO2-Emissionen im Bereich Operations (Produktion und Logistik) massiv senken.Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen (CO2-Äquivalente = CO2e) um 63 Prozent statt der bisher vorgesehenen 30 Prozent reduziert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, plant Arla auf Lkw ohne fossile Brennstoffe und auf Ökostrom umzusteigen sowie technische Lösungen mit niedrigem Energieverbrauch einzusetzen.

Pariser Abkommen zur Begrenzung der Erderwärmung erfüllen

„Wir freuen uns sehr, dass die Science Based Targets Initiative bestätigt hat, dass unser Ziel im Einklang mit den neuesten Erkenntnissen der Klimawissenschaft ist, um das Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen. Gemeinsam mit unseren Genossenschaftsmitgliedern möchten wir bei der Dekarbonisierung in der Milchwirtschaft führend sein, damit die Menschen weiterhin Milchprodukten vertrauen und sie genießen können“, sagt Peder Tuborgh, CEO von Arla Foods. Die Initative Science Based Targets (SBTi), die als international anerkannter Standard für die Zielsetzung von wissenschaftsbasierten Emissionsreduktionen für Unternehmen gilt, hat bereits bestätigt, dass dieses Klimaziel die Bedingungen zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad erfüllt.

Der Genossenschaft gehören rund 9.400 Landwirte aus Deutschland, Belgien, Dänemark, Großbritannien, Luxemburg, Schweden und den Niederlanden an. Das Unternehmen mit rund 20.000 Mitarbeitern erwirtschaftete 2020 einen globalen Umsatz von 10,6 Milliarden Euro.

Maßnahmen im Bereich Logistik

Laut Arla wurden zwischen 2015 und 2020 die CO2e-Emissionen im Bereich Operations bereits um 24 Prozent reduziert. Die nächsten Schritte sind jetzt, die Produktions- sowie Bürostandorten auf Strom aus erneuerbaren Energien umzustellen und auf technische Lösungen mit niedrigem Energieverbrauch umzusteigen.

Bis 2030 ist zur Reduzierung der Emissionen im Bereich Supply Chain/Operations zudem vorgesehen, Arlas eigene Milchtankwagen und Distributions-Lkws auf Technologien ohne fossile Brennstoffe durch Biodiesel, Biogas und Elektro-Fahrzeuge umzustellen, die Kilometerleistung durch optimierte Routen zu verringern und externen Logistikpartnern Vorgaben zur Verringerung ihrer CO2-Emissionen zu machen.

300 Partner-Lkw im Einsatz

Auf Anfrage teilt Arla mit, in Deutschland knapp eigene 70 Fahrzeuge zu betreiben, die von der Milchsammlung bei den Arla-Landwirten bis zur Auslieferung der Produkte bei Handelskunden im Einsatz sind. Hinzu kommen gut 300 Lkw pro Tag, die von Logistikpartnern im Einsatz für Arla sind.

Laut einem Pressesprecher des Unternehmens wurden sowohl im Inbound- als auch im Outbound in den vergangenen zwei Jahren neue Partnerschaften im Bereich Logistik geschlossen, bei der die Auswahl auch auf der Grundlage von Nachhaltigkeitskriterien getroffen wurde. Zum Thema alternative Antriebe sei Arla mit seinen Dienstleistern im engen Dialog, man tausche sich über Best Practice aus.

Erster LNG-Lkw in Deutschland im Einsatz

Dabei soll die Umstellungen in den einzelnen europäischen Ländern zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfolgen; "in Abhängigkeit von der bereits vorhandenen Infrastruktur, den Rahmenbedingungen und Verfügbarkeit erneuerbarer Energiequellen", heißt es in einer Mitteleilung. In Deutschland kommen daher in einem ersten Schritt zunächst auch LNG-Lkw zum Einsatz - bei entsprechender Verfügbarkeit soll zu einem späteren Zeitpunkt auf Biogas umgestellt werden - währen die Arla-Flotte in Schweden schon ohne fossile Kraftstoffe auskomme.

Laut Arla ist das neue Klimaziel 2030 im Bereich Operations im Einklang mit den Reduktionszielen der so genannten Scope-1- und Scope-2-Emissionen. Diese beziehen sich etwa direkt auf den Transport mit Fahrzeugen der eigenen Flotte und Emissionen von Arla-Produktionsstätten (Scope-1-Emissionen); indirekte Emissionen entstehen durch die verwendete Energie wie Strom, Wärme oder Kälte (Scope-2-Emissionen).

Das bislang geltende Reduktionsziel von 30 Prozent für Scope-3-Emissionen, die etwa auch die Emissionen der Bauernhöfe sowie eingekauften Waren und Dienstleistungen wie den externen Transport umfassen, erfüllt demnach schon die Kriterien der SBTi-Initiative für ehrgeizige Ziele in der Wertschöpfungskette, werden aber im Rahmen einer neuen SBTi-Richtlinie 2022 für landintensive Sektoren nochmals unter die Lupe genommen.

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